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Antibiotika-Resistenzen: Bis 2050 drohen 39 Millionen Todesfälle weltweit!

Die alarmierende Studie warnt davor, dass bis 2050 weltweit über 39 Millionen Menschen an antibiotikaresistenten Infektionen sterben könnten, während falscher Antibiotikaeinsatz und eine alternde Bevölkerung das Problem dramatisch verschärfen – höchste Zeit für drastische Maßnahmen!

Eine alarmierende neue Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2050 weltweit über 39 Millionen Menschen an Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien sterben könnten. Diese Schätzung stammt aus einer umfassenden Analyse antimikrobieller Wirkstoffe, die auf den gegenwärtigen Trends basieren. Besonders besorgniserregend ist der übermäßige und unsachgemäße Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin, der als Hauptursache für die Zunahme von Resistenzen angesehen wird. Jedes Mal, wenn Antibiotika verabreicht werden, erhöhen sich die Chancen, dass resistente Bakterien überleben und sich vermehren, was letztendlich die Behandlung von Infektionen erschwert.

Mohsen Naghavi von der University of Washington, einer der Erstautoren der Studie, betont, dass die Abschätzung künftiger Entwicklungen entscheidend sei, um lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können. Eine detaillierte Betrachtung langjähriger Daten ist nötig, um wichtige Trends zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln.

Fortschritte durch Datenauswertung

Das Forschungsteam um Christopher Murray von der University of Washington in Seattle hat 520 Millionen Datensätze ausgewertet, um ein präzises Bild der Antibiotikaresistenzen über einen Zeitraum von 31 Jahren zu erhalten. Diese umfangreiche Datenanalyse, die im Fachjournal «The Lancet» veröffentlicht wurde, ermöglicht es, Prognosen über die Entwicklung der Resistenzen bis 2050 zu erstellen. Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur die gegenwärtige Bedrohung, sondern zeigen auch, dass durch verbesserte Behandlungsrichtlinien und Zugang zu Antibiotika in den kommenden Jahrzehnten bis zu 92 Millionen Todesfälle vermieden werden könnten.

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Die Herausforderung, die wahre Auswirkung von Resistenzen zu erfassen, liegt darin, dass viele Todesfälle oft anderen Erkrankungen zugeschrieben werden. Beispielsweise könnten Komplikationen durch resistente Keime bei Krebspatienten in der Statistik unter den Krebsursachen eingehen. Um diesem Problem zu begegnen, bedienten sich die Forscher einer Vielzahl von Datenquellen, darunter Krankenhaus-Entlassungsdaten, Resistenzeinschätzungen und Umfragen zum Antibiotikagebrauch.

Demografische Risikofaktoren

Besonders alarmierend sind die demografischen Trends: Während die Sterberate bei Kindern unter fünf Jahren um 50 Prozent gesenkt werden konnte, zeigt die Tendenz bei älteren Erwachsenen eine steigende Anzahl resistenzbedingter Sterbefälle – um bis zu 80 Prozent bei den über 70-Jährigen. Der Rückgang bei Kleinkindern ist vor allem auf Impfkampagnen und verbesserte Hygienepraktiken zurückzuführen. Im Gegensatz dazu führt die steigende Sterberate bei älteren Menschen zu einem besorgniserregenden Muster, da diese oft unter mehreren Grunderkrankungen leiden und häufig nicht die gleichen Vorteile aus Impfstoffen und Behandlungen ziehen können. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 die Zahl der jährlichen Todesfälle über 1,9 Millionen steigen könnte.

Ein erheblicher Anstieg der Todesfälle, bei denen multiresistente Keime beteiligt sind, wird ebenfalls erwartet, von 4,71 Millionen im Jahr 2021 auf 8,22 Millionen bis 2050. Um diese düstere Zukunft zu verhindern, fordern Experten eine Vielzahl von Interventionen. Stein Emil Vollset, ein weiterer Studienautor, hebt hervor, dass dringend neue Strategien implementiert werden müssen, um das Risiko schwerer Infektionen zu minimieren. Hierzu zählen die Entwicklung neuer Impfstoffe, Medikamente und eine verbesserte Gesundheitsversorgung, zusammen mit besserem Zugang zu vorhandenen Antibiotika.

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Die Problematik der Antibiotikaresistenzen betrifft nicht nur Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Auch in den USA und Kanada wurden gravierende Anstiege der resistenzbedingten Todesfälle zwischen 1990 und 2021 registriert. Die wachsende Herausforderung antimikrobieller Resistenzen ist global und erfordert eine konzertierte Anstrengung zur Bekämpfung dieser Bedrohung, um auch in Ländern mit besseren Gesundheitssystemen Schäden zu minimieren.

In den kommenden Jahren wird insbesondere in Ländern wie Indien und anderen Regionen Südasien sowie in Lateinamerika und der Karibik mit den höchsten Anstiegen gerechnet. Samuel Kariuki vom Kenya Medical Research Institute, der nicht an der Studie beteiligt war, betont, dass notwendige Investitionen und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der wachsenden Herausforderung der antimikrobiellen Resistenzen in allen Regionen vorangetrieben werden müssen, um die Sicherheit der globalen Gesundheit zu gewährleisten.

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