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Die alarmierende Nachricht aus der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC lässt aufhorchen: In den letzten Jahren steigt die Zahl der Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) in Europa dramatisch an. Im Jahr 2023 wurden nahezu 100.000 Fälle von Gonorrhoe registriert, was einen Anstieg um beeindruckende 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders betroffen sind junge Menschen, vor allem Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren und Männer zwischen 25 und 34 Jahren. Auch die Syphilis kehrt zurück; mit mehr als 40.000 Fällen in den EU- und EWR-Staaten zeigt sich ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2022. Laut Kleine Zeitung sind Männer besonders betroffen, wobei 72 Prozent der Syphilisfälle auf Männer entfallen, die Sex mit Männern haben.
Ein exponentieller Anstieg der Infektionen
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Gonorrhoe-Bakterien zunehmend gegen Antibiotika resistent werden, was die Behandlung dieser Krankheiten erheblich erschwert. Laut Ärzte im Netz erfordert dieser Anstieg an STIs sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der sexuellen Gesundheit in Europa. ECDC-Direktorin Andrea Ammon wies explizit darauf hin, dass bezahlbare Tests, Behandlungen und Aufklärung über STIs im Vordergrund stehen müssen, damit die besorgniserregende Entwicklung gestoppt werden kann.
Der aktuelle Rückgang der Verwendung von Kondomen und eine Zunahme von Sexualpartnern dürften ebenso zur Ausbreitung von Chlamydien – der häufigsten ansteckenden Geschlechtskrankheit in Europa – beigetragen haben. 2022 wurden in 27 EU-Staaten 216.508 Fälle von Chlamydien festgestellt, was einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unbehandelt können diese Krankheiten ernsthafte gesundheitliche Komplikationen verursachen, darunter Unfruchtbarkeit und neurologische Probleme. Das ECDC warnt zudem vor den verheerenden Folgen für noch ungeborene Kinder im Falle einer Erkrankung während der Schwangerschaft, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von entscheidender Bedeutung sind.
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