
Tief besorgt über die Zukunft der christlichen Gemeinschaften in Syrien äußerte sich der syrisch-orthodoxe Theologe Aho Shemunkasho in einem Interview mit dem Kärntner "Sonntag". Er beschreibt die politische Lage unter dem neuen Machthaber Ahmed al-Scharaa als instabil und ungewiss. Shemunkasho betont, dass der Schutz der Christen gefährdet bleibt, während Al-Scharaa von einer gewissen Freiheit spricht, aber aus einer extremen Tradition kommt und wahrscheinlich unter Druck stehen wird, religiöse Gesetze einzuhalten, wie kathpress.at berichtet.
Die Bedrohung durch Migration und religiöse Verfolgung
Die Situation der Christen in Syrien hat sich seit dem Bürgerkrieg dramatisch verschlechtert. Laut Berichten sind seit 2011 etwa 500.000 Christen aus dem Land geflohen, und die Zahl der verbliebenen Gläubigen ist stark zurückgegangen. Ende 2019 lebten beispielsweise nur noch etwa 100.000 Christen in Aleppo, während einst 250.000 dort lebten. Diese Entwicklung lässt die syrischen Christen an ihrem kulturellen und religiösen Erbe zweifeln, besonders da ihre Gemeinschaft als eine der ältesten im Christentum gilt. Damit ist die christliche Präsenz in Syrien auf einem historischen Tiefpunkt, wie auch Wikipedia veranschaulicht.
Die Einflussnahme islamistischer Gruppen in den Konflikten hat viele Kirchen und Gotteshäuser zur Zielscheibe gemacht. Im ehemaligen christlichen Viertel Dschudaide in Aleppo sind Kirchen zerstört worden, und öffentliche Gottesdienste können nur hinter verschlossenen Türen stattfinden. Diese Angriffe und die andauernde Verfolgung haben die ausländische Christenheit alarmiert, und die Zukunft der syrischen Christen bleibt unsicher in einem Land, das einst multikulturell und religiös vielfältig war.
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