
Am 1. April 2025 startet ein vielversprechendes Pilotprojekt in Wien: die "Demokratieschule Wien". Dieses Projekt, das ab Herbst 2025 in fünf Wiener Schulen implementiert wird, zielt darauf ab, Schüler*innen aktiv in demokratische Prozesse einzubinden. Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling hat heute den ersten Workshop an der Barbara Prammer Schule in der Donaustadt begleitet, wo die Schüler*innen Konzepte für ihre Schulzukunft entwickeln können. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Kleidungsvorschriften, das Schulbuffet und die Gestaltung des Unterrichts.
Das Projekt wird vom Verein Wiener Jugendzentren umgesetzt und erhält Unterstützung von Expert*innen aus der Demokratiebildung. Ziel ist es, eine Schulkultur zu schaffen, die von Mitbestimmung, Respekt und Vielfalt geprägt ist. Durch die Zusammenarbeit mit Demokratie-Expert*innen über einen Zeitraum von einem Jahr sollen die Schulen zunächst eine Selbsteinschätzung durchführen und individuelle Aktionspläne erstellen, die letztendlich in einem Zertifikat "Demokratieschule Wien" münden.
Demokratie im Schulalltag
Die Förderung einer aktiven Demokratiekultur in Schulen ist nicht nur eine lokale Initiative, sondern reflektiert auch übergreifende Bildungsziele. Dabei liegt der Fokus darauf, junge Menschen zur Orientierung in der modernen Gesellschaft zu befähigen und ihnen eine kompetente Beurteilung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Fragen zu ermöglichen. Dies wird in einem breiten Spektrum von Unterrichtsfächern, insbesondere den gesellschaftswissenschaftlichen, angestrebt. Hierbei spielen Werte wie Freiheit, Menschenrechte und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle, wie die KMK hervorhebt.
Insgesamt erwartet das Projekt positive Effekte auf die Schulkultur sowie ein gesteigertes Vertrauen innerhalb der Schulgemeinschaft. Ein geplanter "Demokratiekoffer", der Materialien zur nachhaltigen Demokratiebildung bereitstellt, soll zusätzlich dazu beitragen, Demokratie im Schulalltag greifbar zu machen. Die Integration alltäglicher Themen fördert die Mitbestimmung und das Selbstwirksamkeitsempfinden von Schüler*innen.
Die Initiative zeigt das Engagement, junge Menschen an die Prinzipien der Demokratie heranzuführen, und ist Teil einer seit 2007 fortschreitenden Entwicklung, die Demokratiebildung in Schulen zu vertiefen. Die Kultusministerkonferenz hat in der Vergangenheit die Bedeutung der Demokratieerziehung betont und zahlreiche Veranstaltungen organisiert, die diese wichtige Thematik in den Vordergrund rücken.
Insgesamt ist das Projekt "Demokratieschule Wien" ein Schritt in die richtige Richtung, um Schüler*innen nicht nur die grundlegenden Aspekte von Demokratie näher zu bringen, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, diese aktiv zu erleben und mitzugestalten.
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