
Am Vorabend des Weltfrauentags am 8. März 2025 verdeutlichten zwei führende Ordensfrauen der Österreichischen Ordenskonferenz, Sr. Franziska Madl und Sr. Christine Rod, sowohl die Fortschritte als auch die anhaltenden Herausforderungen in der Geschlechtergerechtigkeit, sowohl in der Gesellschaft als auch in der Kirche. In einer aktuellen Aussendung erinnerte Madl daran, dass trotz erreichten Meilensteinen weiterhin Ungerechtigkeiten bestehen, wie ungleiche Bezahlung und Bildungschancen. „Solange es soziale Unterschiede gibt, ist der Weltfrauentag notwendig“, betonte sie. Die Ordensleiterinnen hoben die Erfolge in der Zusammenarbeit zwischen Frauen- und Männerorden hervor, die zum Beispiel in der Leitung der Österreichischen Ordenskonferenz sichtbar sind, wo Frauen in vielen Schlüsselpositionen vertreten sind, wie im Bildungssektor und in der Kommunikation, so kathpress.
Herausforderungen für junge Frauen
Besonders junge Frauen sehen sich mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Kirche konfrontiert. Sr. Madl stellte fest, dass viele von ihnen die bestehenden Benachteiligungen nicht länger akzeptieren wollen. „Die inequity aufgrund des Geschlechts ist nicht mehr argumentierbar“, sagte sie. Transparente Besetzungen und das Vertrauen in die Fähigkeiten von Frauen seien entscheidend, um junge Frauen in der Kirche zu halten. Darüber hinaus kritisierte sie das verzerrte öffentliche Bild von Ordensfrauen, die oft für naive, weltfremde Frauen gehalten werden. Dabei seien sie hochqualifiziert mit erheblichem Engagement, so Madl, die selbst als Psychotherapeutin tätig ist und gegen die Vorurteile fechten will. Sie wünscht sich eine gegenseitige Unterstützung von Männern und Frauen und eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, um Respekt und Verständnis füreinander zu fördern, wie sie im Gespräch mit katholisch.at betonte.
Um die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche zu verbessern, sind laut Madl faire Bezahlungsstrukturen und die Umsetzung des Gleichbehandlungsgesetzes unabdingbar. Dies sei besonders wichtig, da der Priesternachwuchs schwindet und die Notwendigkeit für neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie zwischen den Geschlechtern steigt. Wie Madl feststellt, befindet sich die Kirche in einem Spannungsfeld zwischen Bewahrung bewährter Strukturen und dem Drang nach Erneuerung, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen für zukünftige Generationen mit sich bringt.
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