Erneut hat es im Linzer Mariendom einen mutwilligen Vandalismusakt gegeben: Kurz nach der Eröffnung der Videoinstallation "Die neue Familie" von Bernadette Huber wurde der Bildschirm der Arbeit eingeschlagen. Dies wurde offiziell von Martina Noll von der Diözese Linz bestätigt. In der ersten Hälfte der Ausstellung war es bereits zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, bei dem eine Darstellung einer "gebärenden Maria" brutal zerstört wurde. Solche Zwischenfälle werfen Fragen auf, insbesondere da das Kunstwerk von Huber ein überdimensionales Handy darstellt, das moderne und historische Familienbilder thematisiert, was den letzten Tag dieser Installation in der Turmkapelle des Mariendoms markiert, wie MeinBezirk berichtete.
Kunst und Provokation
Die Installation "Die neue Familie" zeigt rund hundert projizierte Bilder und thematisiert Klischees von Familienkonstellationen und Geschlechterrollen. Die Kuratorin Martina Gelsinger hat betont, dass Hubers Werk eine "feministische Perspektive" bietet, die Kunsthistorisches mit gegenwärtigen Fragen verbindet. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "DonnaStage" statt, die die unterschiedlichen Facetten von Frauenrollen und Familienbildern unter die Lupe nimmt. Zehn Künstlerinnen, darunter Huber und Esther Strauß, haben zur Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit beigetragen, was dem Mariendom zu einem sehr aktuellen und zeitgenössischen Schauplatz für Kunst und Talk gemacht hat, als Katholisch.at hervorhebt.
Die kunstvollen Interventionen sind nicht nur eine Reaktion auf alte Traditionen, sondern fordern auch eine Vielzahl von Reaktionen in einer sich stetig verändernden Gesellschaft. Während die Reihe ihren Abschluss mit mehreren Veranstaltungen findet, darunter eine Lesung der Autorin Eva Reisinger, steht der Mariendom in einem Spannungsfeld zwischen religiösem Erbe und zeitgenössischem Kunstverständnis. Der letzte Tag der Videoinstallation und die begleitenden Diskussionen um die Ausstellung thematisieren nicht nur die Kunst selbst, sondern werfen auch dringliche Fragen über die Wahrnehmung von Frauenrollen in unserer Gesellschaft auf.
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