SPÖ fordert Gesetzesänderung: Posthume Aberkennung von Ehrungen?

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Am 28.10.2025 fordert die SPÖ Kärnten eine Gesetzesänderung zur Aberkennung von Ehrungen bei posthumen Missbrauchsvorwürfen gegen Hermann Gmeiner.

Am 28.10.2025 fordert die SPÖ Kärnten eine Gesetzesänderung zur Aberkennung von Ehrungen bei posthumen Missbrauchsvorwürfen gegen Hermann Gmeiner.
Am 28.10.2025 fordert die SPÖ Kärnten eine Gesetzesänderung zur Aberkennung von Ehrungen bei posthumen Missbrauchsvorwürfen gegen Hermann Gmeiner.

SPÖ fordert Gesetzesänderung: Posthume Aberkennung von Ehrungen?

Die SPÖ Kärnten hat eine grundlegende Änderung des Kärntner Landesauszeichnungsgesetzes gefordert. Diese Maßnahme wurde aufgrund schwerwiegender Vorwürfe gegen den Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, initiiert. Gmeiner, der 1984 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnet wurde, sieht sich seit kurzem schweren Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt. Diese Vorwürfe betreffen körperlichen und sexuellen Missbrauch von Kindern in den 1950er- bis 1980er-Jahren.

Vor dem Hintergrund dieser Anschuldigungen betonte Landtagsabgeordneter Fellner, dass es sein Ziel sei, die rechtlichen Rahmenbedingungen dahingehend zu modernisieren, dass Missbrauch oder Gewalt durch Personen, die staatliche Ehrungen erhalten haben, auch posthum Auswirkungen auf deren Auszeichnungen haben sollte. Aktuell ist eine Aberkennung nur bei lebenden Personen und einer rechtskräftigen Verurteilung möglich. In Fällen mit nationalsozialistischem Hintergrund gibt es jedoch Ausnahmen.

Vorfälle und Reformbedürfnis

Die Vorwürfe gegen Hermann Gmeiner wurden im Rahmen von Opferschutzverfahren zwischen 2013 und 2023 erkannt, jedoch erst in der letzten Zeit öffentlich gemacht. Der internationale Aufsichtsrat der SOS-Kinderdörfer entschied am 23. Oktober 2025, den Länderverein SOS-Kinderdorf Österreich vorläufig zu suspendieren, um den Vorwürfen nachzugehen. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Verpflichtung zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zum Schutz der Kinder, die für die Organisation oberste Priorität hat. Gmeiners schwerwiegende Vorwürfe und die entsprechenden Vorfälle sind offiziell anerkannt und teilweise entschädigt worden, jedoch wurde die Öffentlichkeit bislang nicht informiert.

Fellner wies darauf hin, dass keine Vorverurteilungen stattfinden sollen, aber klare Signale bezüglich der Werte von Landesauszeichnungen erforderlich sind. Zurzeit prüfen die SPÖ Kärnten und Fellner die rechtliche Umsetzung einer gesetzlichen Ergänzung im nächsten Gesetzesentwurf, um auf die neuen Erkenntnisse angemessen reagieren zu können.

Auswirkungen auf den institutionellen Kinderschutz

Die aktuellen Missbrauchsvorwürfe werfen auch Fragen zur Rolle und Verantwortung von Institutionen auf. Der Schutz und das Wohlergehen von Kindern sind und bleiben in den Kinderdörfern von größter Wichtigkeit, wie die Organisation unterstreicht. Die Suspendierung des Ländervereins stellt eine erste große Bewährungsprobe für die neu implementierte Leitungs- und Kontrollstruktur seit Juli 2025 dar.

Diese Entwicklungen erfordern eine schnelle Reaktion und die gesetzgeberischen Anpassungen sollen sicherstellen, dass solche Probleme in der Zukunft besser adressiert werden können. Die Verantwortung der Gesellschaft für den Kinderschutz bleibt ein zentrales Thema, das weiterhin in Diskussion stehen wird, insbesondere im Rahmen der reformträchtigen Entscheidungen, die von der SPÖ Kärnten angestrebt werden.

Weitere Informationen zu den Vorwürfen und dem institutionellen Kinderschutz können auf SOS-Kinderdörfer nachgelesen werden. Ergänzende Informationen sind zudem auf WordHippo verfügbar.