Am Samstagnachmittag war die hallesche Innenstadt von einem massiven Polizeiaufgebot geprägt, doch die Beamten waren nicht wegen des zeitgleich spielenden Halleschen FC vor Ort. Eine pro-palästinensische Demonstration mit dem Titel „Palestinian lives matter. From the river to the sea“ sollte am Rannischen Platz stattfinden, wurde jedoch verboten. Trotz des Verbots hielten sich einige Personen, die mit der Gruppe „Students for Palestine“ in Verbindung stehen, in der Nähe auf.
Das Bündnis gegen Antisemitismus hatte am Franckeplatz eine Kundgebung organisiert, die jedoch zunächst von Verwirrung geprägt war. Der ursprünglich zugewiesene Ort konnte nicht genutzt werden, da das Gelände mittlerweile den Franckeschen Stiftungen gehört und somit als Privatgelände gilt. Nachdem diese Formalitäten geklärt waren, kritisierte ein Redner die Social-Media-Aussagen der „Students for Palestine“, die das Massaker vom 7. Oktober 2023 als „Widerstand“ bezeichneten. Er betonte, dass das Recht Israels auf Selbstverteidigung und das Recht auf jüdisches Leben überall verteidigt werden müssen. „Antisemitische Hetze darf nicht zur Normalität werden“, rief er in die Menge.
Starke Worte gegen Antisemitismus
Ein weiterer Redner vom Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft warnte eindringlich: „Antisemitismus zerstört nicht nur jüdisches Leben, sondern die Grundlagen unserer Demokratie.“ Er erinnerte daran, dass die Geschichte uns lehren sollte, dass Antisemitismus und Demokratie unvereinbar sind. „Er ist hier unter uns“, fügte er hinzu und kritisierte die „Students for Palestine“ für ihre Rolle bei der Verbreitung von Hass und Hetze gegen Israel und Jüdinnen und Juden. Die Relativierung von Terror und die Übernahme der Propaganda von HAMAS und dem Palästinensisch-Islamischen Jihad seien alarmierend. Besonders besorgniserregend sei, dass akademische und kulturelle Institutionen als Plattformen für solche Ideologien dienen. Deshalb forderte er, dass Universitäten und kulturelle Einrichtungen antisemitische Umtriebe entschieden unterbinden müssen.