
Marion Brunet, die 1976 in Marseille geboren wurde, ist die diesjährige Preisträgerin des Astrid-Lindgren-Gedächtnispreises. Dies wurde heute bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 9. Juni im Konzerthaus von Stockholm statt, einem prestigeträchtigen Ort, der auch für die Vergabe der Nobelpreise bekannt ist. In ihrer Preisbegründung hebt die Jury hervor, dass Brunet in ihren Werken drängende soziale Themen beleuchtet und einfühlsame Porträts von benachteiligten Gruppen sowie revoltierenden jungen Menschen zeichnet. Boel Westin, die Vorsitzende der Jury, bezeichnet Brunet als eine brillante Beschreiberin des Lebens junger Menschen in einer materialistischen und bedrohlichen Welt, was die Relevanz ihrer Literatur unterstreicht.
Die Preisvergabe an Brunet würdigt nicht nur ihre literarischen Beiträge, sondern steht auch im Kontext des Erbes von Astrid Lindgren, der Namensgeberin des Preises. Lindgren, geboren 1907 in Vimmerby, war eine einflussreiche schwedische Kinderbuchautorin, bekannt für Werke wie „Pippi Langstrumpf“, die viele Generationen geprägt haben. Der Preis ehrt Persönlichkeiten und Organisationen, die, ähnlich wie Lindgren, zur Bedeutung der Literatur für Kinder und Jugendliche beitragen. Im vergangenen Jahr erhielt die australische Stiftung Indigenous Literacy Foundation diese Auszeichnung.
Astrid Lindgrens Vermächtnis
Astrid Lindgren verbrachte eine glückliche Kindheit, die von Geborgenheit und Freiheit geprägt war. Nach einer kurzen Schulzeit und verschiedenen Lebensstationen in Stockholm wurde sie schließlich zu einer der bekanntesten Schriftstellerinnen der Welt. Ihre ersten Erfolge erzielte sie in den 1940er Jahren, als sie Geschichten für ihre kranke Tochter Karin schrieb. Besonders mit „Pippi Langstrumpf“, das 1945 veröffentlicht wurde, fand sie internationalen Ruhm. Lindgrens Werke sind in über 70 Sprachen übersetzt und haben sich mit wichtigen sozialen Themen auseinandergesetzt, was sie auch zu einer Stimme für Kinderrechte machte.
Brunets Werke, wie „Frangine“ (2013), „L'Été circulaire“ (2018) und „Nos armes“ (2024), nehmen in der heutigen Zeit einen ähnlichen Platz ein. Sie schaffen es, die drängenden Fragen der Jugend und der Gesellschaft aufzugreifen. Ihre positive Reaktion auf die Nachricht über den Preis, die mit freudigem Lachen einherging, zeigt ihre Leidenschaft und das Engagement für die Literatur.
Ein Blick in die Vergangenheit
Der Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis wurde 2002 ins Leben gerufen und erinnert an die Leistungen der Autorin, die am 28. Januar 2002 starb. Der letzte deutsche Preisträger war 2017 der Illustrator und Kinderbuchautor Wolf Erlbruch. 2003 erhielt die Österreicherin Christine Nöstlinger den Preis. Der Preis soll auch in Zukunft weiterhin dazu beitragen, die Relevanz der Kinder- und Jugendliteratur in der Gesellschaft zu betonen und ihre positiven Botschaften zu verbreiten. Kleine Zeitung und Wikipedia bieten weitere Einblicke in die Bedeutung von Brunets Auszeichnung und das Erbe von Astrid Lindgren.
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