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In der Tragikomödie „Pfau – Bin ich echt?“, dem Langfilmdebüt von Bernhard Wenger, wird das Leben des charmanten, doch emotional leeren Matthias (Albrecht Schuch) beleuchtet, der in einer Welt leidet, in der er ständig Rollen spielt, um anderen zu gefallen. Als seine Freundin, Sophia (Julia Franz Richter), ihn wegen seiner Gefühllosigkeit verlässt, steht Matthias vor der Herausforderung, sich selbst zu finden – eine Reise, die sich als absurd und ebenso komisch erweist. Die Agentur „My Companion“, die Matthias leitet, bietet maßgeschneiderte Freundschaftsdienste an, doch als er selbst einer von ihnen ist, bleibt ihm das allerwichtigste verwehrt: die Fähigkeit, authentisch zu sein. Wie kinoheld.de hervorhebt, wird Matthias’ Identitätskrise zum Ausgangspunkt für eine Kettenreaktion von Ereignissen, die seine Suche nach echtem Leben reflektiert.
Matthias’ Alltag wird von Situationen geprägt, in denen er schillernde Charaktere für seine wohlhabenden Klienten verkörpert. Ob als „perfekter Sohn“ auf einer Geburtstagsfeier oder als „vollendeter Partner“ beim Konzertbesuch, die Komplexität seines Geschäfts lässt wenig Raum für persönliche Entfaltung. „Du bist nicht mehr echt, ich spür’ dich nicht mehr“, konfrontiert Sophia ihn schmerzlich mit seiner Leere. Diese Beziehungssituation zeigt die erschreckenden Defizite einer Gesellschaft, die von Schein und Status abhängig ist. Dabei wird deutlich, dass Matthias in einer Welt gefangen ist, in der Oberflächlichkeit über echte menschliche Verbindung triumphiert, wie krone.at berichtet. Der Pfau, das Wappentier des Films, steht sinnbildlich für einen Menschen, dessen schillernde Fassade die innere Leere verhüllt.
Ein Spiel um Identität
Wenger, der inspiriert von japanischen „Friend-For-Hire“-Agenturen sein Werk kreiert hat, thematisiert die Identitätskrisen, die durch eine Gesellschaft hervorgerufen werden, in der wichtigere menschliche Werte oft auf der Strecke bleiben. Matthias’ Interaktionen, die oft als Dienstleistung wahrgenommen werden, befragen die Glaubwürdigkeit menschlicher Beziehungen im Überfluss. Die Kritik an einer narzisstischen Gesellschaft wird durch die komischen und tragischen Elemente in „Pfau – Bin ich echt?“ unterstrichen. Wenn Matthias versucht, seine eigene emotionale Abgestumpftheit durch die Annäherung an eine neue Beziehung oder die Wiederbelebung alter zu überwinden, wird klar, dass echte Veränderung nur möglich ist, wenn man bereit ist, sich seinen inneren Dämonen zu stellen.
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