Im mexikanischen Bundesstaat Guerrero, einer Region, die von brutalem Drogenhandel und gewalttätigen Auseinandersetzungen geprägt ist, hat ein hochrangiger Richter sein Leben verloren. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen, nachdem der Richter in der Küstenstadt Acapulco erschossen wurde. Guerrero ist besonders schlimm von der Drogenkriminalität betroffen, wie die kürzlichen Morde am Bürgermeister von Chilpancingo zeigen, der brutal enthauptet wurde, nur wenige Tage nach Beginn seiner Amtszeit, wie die Kleine Zeitung berichtete.
In Guerrero wurden im vergangenen Jahr schreckliche 1.890 Morde verzeichnet, und seit 2006 zählt ganz Mexiko mehr als 450.000 Mordopfer. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die internationale Sicherheits- und Justizkrise, in der sich das Land befindet – mit fast 40.000 vermissten Menschen und einer alarmierenden Aufklärungsrate von über 90 Prozent bei nicht aufgeklärten Straftaten. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitet aktiv daran, diese Situation zu verbessern, indem sie mexikanische Institutionen unterstützt, um gewaltsam Verschwundene zu suchen und familiäre Angehörige emotional und sozial zu unterstützen.
Kriessituation in Mexiko
Die Gewalt geht Hand in Hand mit einem tiefen Vertrauensverlust in die staatlichen Sicherheits- und Justizdeinstanzen. Foltermethoden werden bei Ermittlungsarbeiten eingesetzt, was die Schwere der Menschenrechtslage verdeutlicht. Die GIZ setzt sich für ein nationales Anti-Folterprogramm ein, das erstmals Opfer- und Nichtregierungsorganisationen in die Entwicklung einbezieht, zugunsten der Bekämpfung solcher Praktiken. Diese Missstände behindern nicht nur die Gerechtigkeit für die Opfer, sondern belasten auch die Angehörigen der Vermissten enorm.
Die internationale Zusammenarbeit, samt Unterstützung durch das Auswärtige Amt, wird als entscheidend erachtet, um eine Erneuerung des Vertrauens der Bürger in den Rechtsstaat zu erreichen. Die aktuelle Situation in Mexiko erfordert dringende Maßnahmen zur Stabilisierung und zur Stärkung der Justiz, um die fortwährende Gewalt und das Leid zu bekämpfen.