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Franco-Gedenken: Eine Nation geteilt zwischen Erinnerung und Streit!

Der 50. Todestag des umstrittenen Diktators Francisco Franco am 20. November 2025 wird in Spanien mit mehr als 100 Gedenkveranstaltungen unter dem Motto "Spanien in Freiheit" gefeiert. Premierminister Pedro Sánchez kündigte diese Feierlichkeiten im Rahmen einer Zeremonie im Madrider Reina-Sofía-Museum an, um die tiefgreifenden Veränderungen zu würdigen, die Franco nach seinem Tod für das Land einleitete. Kritik kommt jedoch aus den Reihen der Opposition, die die Veranstaltungen als einen Versuch sieht, von den Problemen der Linksregierung abzulenken. Besonders die konservative Volkspartei (PP) distanziert sich von den Feierlichkeiten und wirft Sánchez vor, den Diktator politisch zu instrumentalisieren. In der Debatte wird auch das Fernbleiben von König Felipe VI. erwähnt, der an diesem Tag aufgrund eines anderen offiziellen Termins nicht anwesend war, aber bei anderen Events zur Erinnerung an Franco teilnehmen wird, wie etwa beim Besuch von Konzentrationslagern in Auschwitz und Mauthausen, wo viele Spanier ermordet wurden, die vor dem Diktator geflohen waren, wie derStandard berichtet.

Die Gedenkveranstaltungen sind nicht nur politisch heikel, sondern auch emotional aufgeladen, denn die Erinnerungen an Franco spalten die Gesellschaft bis heute. Während die Regierung auf das Ende der autoritären Herrschaft und die Rückkehr zur Demokratie hinweist, sieht die Rechte Franco als Verteidiger und Modernisierer Spaniens. Isabel Díaz Ayuso, Präsidentin der Hauptstadtregion Madrid, nennt die Gedenkfeiern "verrückt" und warnt vor einer möglichen Ausschreibung von Gewalt durch Sánchez, der der extremen Linken eine Plattform bieten wolle. Auch die rechtsextreme Vox-Partei, die mittlerweile die drittstärkste Kraft im Madrider Parlament darstellt, distanziert sich von den Feierlichkeiten und bezeichnet sie als eine spaltende Vision der Vergangenheit, wie Kleine Zeitung anmerkt.

Die Erinnerungen an die düstere Zeit unter Franco und der daraus entstandene "Pakt des Schweigens", der verhindern sollte, dass die dunklen Kapitel der spanischen Geschichte thematisiert werden, stehen im Mittelpunkt der verfahrenen Diskussion. Politische Experten warnen, dass der Umgang mit dem Erbe Francos nicht nur die gegenwärtige politische Landschaft, sondern auch das gesellschaftliche Klima im Land maßgeblich beeinflusst. Die Gedenkveranstaltungen könnten als Versuch gewertet werden, die Erinnerungen und die Konflikte der Vergangenheit neu zu beleben, während das Land auch weiterhin mit den Herausforderungen der Gegenwart konfrontiert ist.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Vandalismus
In welchen Regionen?
Spanien
Genauer Ort bekannt?
Reina-Sofía-Museum, Madrid, Spanien
Ursache
politische Auseinandersetzung
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
derstandard.at

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