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Die Bodybuilding-Szene wird zunehmend zum internationalen Schauplatz für Doping, wie die jüngsten Berichte enthüllen. Anabolika und Steroide sind nicht mehr nur im Profi-Sport ein Problem, sondern haben auch die Fitnessstudios im Sturm erobert. Besonders bei Jugendlichen stehen diese illegalen Substanzen hoch im Kurs, was zu besorgniserregenden gesundheitlichen Risiken führt, wie die Krone berichtete. Das Streben nach einem perfekten Körper hat viele dazu verleitet, auf verbotene Mittel zurückzugreifen, um sichtbare Ergebnisse ohne jahrelanges Training zu erzielen.
Eine umfassende Studie von Prof. Alessandro Donati für die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) zeigt die schockierenden Dimensionen des Dopinghandels weltweit auf. Jährlich werden rund 15,5 Millionen Menschen in bestimmten Regionen, darunter Nordamerika und Westeuropa, als konsistent Dopingmittel konsumierend geschätzt. Insbesondere die Bodybuilder, Fitnessstudiobesucher und Sicherheitskräfte stellen den größten Anteil an den Nutzern – zwischen 38 und 40 Prozent der Dopingmittel werden von ihnen in Anspruch genommen, wie der Bericht auf DOSB offenbart. Die Studie weist darauf hin, dass der weltweite Dopingmittelumsatz zwei Milliarden US-Dollar erreicht und ein Großteil über illegale Wege verteilt wird, darunter auch über stark organisierte kriminelle Netzwerke.
Illegale Dopingstrukturen und besorgniserregende Trends
Die Untersuchung enthüllt, dass die Nachfrage nach Dopingmitteln nicht nur auf den Hochleistungssport beschränkt ist, sondern sich auch auf breite gesellschaftliche Schichten erstreckt. Daher wird auch die Gefahr der Verbreitung dieser Substanzen über das Internet und illegale Labors im asiatischen Raum immer größer. Donati beschreibt, dass die russische Mafia längst das Ruder beim Dopingvertrieb übernommen hat und zahlreiche Dopingmittel aus illegalen Produktionsstätten in Osteuropa nach Westeuropa und Nordamerika gelangen. Besonders besorgniserregend ist die Anklage, dass Pharmaunternehmen nur unzureichend gegen den Missbrauch ihrer Produkte vorgehen und dies weiterhin vor dem Hintergrund eines lukrativen Marktes ignorieren.
Es lässt sich festhalten, dass die Verbreitung von Doping nicht nur ein Sportproblem ist, sondern auch gravierende gesundheitliche Folgen für die gesamte Gesellschaft hat. Der Druck auf Jugendliche, leistungsfähig und attraktiv zu sein, könnte den Missbrauch von Anabolika und anderen Substanzen weiter anheizen.
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