In einer turbulenten Zeit für den spanischen Fußball hat der skandalbelastete Verband einen neuen Präsidenten gewählt. Rafael Louzan, der Präsident des Galicischen Fußballverbands, konnte sich in einer Kampfabstimmung mit 90 zu 43 Stimmen gegen Salvador Gomar durchsetzen. Laut Angaben des RFEF wird Louzan bis 2028 im Amt sein. Trotz seines neuen Amtes steht er jedoch vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen. Ihm wird Amtsmissbrauch bei der Errichtung eines Fußballfeldes vorgeworfen, weswegen er für sieben Jahre von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wurde. Doch Louzan legte Protest ein, der ihn zur Kandidatur befähigte, und das, obwohl er nicht der erste Präsident in kurzer Folge ist, der mit Skandalen konfrontiert wird. Denn seine Vorgänger gingen durch die sogenannte „Kuss-Affäre“, die den ehemaligen Präsidenten Luis Rubiales öffentlich erniedrigte. Rubiales musste nach einem ungewollten Kuss auf die Spielerin Jennifer Hermoso zurücktreten.
Eine verheerende Vorgeschichte
Die Probleme im spanischen Fußball begannen mit der „Kuss-Affäre“, die nicht nur Rubiales, sondern auch seine Nachfolgerin Pedro Rocha in die Krise stürzte. Rocha musste schließen, nachdem er vom Sportgerichtshof für Regelwidrigkeiten während eines vergangenen Jahres gesperrt wurde. Diese ständigen Wechsel der Führung haben das Vertrauen in den Verband schwer beschädigt, als die Nationalmannschaft der Männer sich gerade den EM-Titel sicherte. Jetzt liegt es an Louzan, die Wogen zu glätten und eine neue, stabile Zukunft für den spanischen Fußball einzuleiten.
Gleichzeitig bleibt die Frage nach der politischen Stabilität Spaniens im Raum stehen, insbesondere mit Blick auf die anhaltenden Herausforderungen in der Regierung unter Mariano Rajoy. Seit seiner Übernahme sah sich Rajoy mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten konfrontiert, von der Finanzkrise bis hin zu Korruptionsvorwürfen. Diese Umstände haben zudem auch Einfluss auf die Sportpolitik des Landes, wie tostpost.com erläutert. In dieser kritischen Phase wird der neue Präsident des Fußballverbandes mehr als nur ein Sportfunktionär sein müssen; er wird auch als Symbol für Erneuerung und Stabilität fungieren müssen, während Spanien vor einem radikalen Wandel in der Team- und Verbandsführung steht.