Thunfisch und Klimawandel: Überfischung droht, Regierung gefordert!
Neue Studie des MSC zeigt, wie der Klimawandel Thunfisch und andere Fischbestände bedroht. Dringende Maßnahmen gefordert.

Thunfisch und Klimawandel: Überfischung droht, Regierung gefordert!
Neue Erkenntnisse über den Einfluss des Klimawandels auf den weltweiten Thunfischfang sorgen für Alarmstimmung unter Umweltbehörden und Fischereimanagement-Organisationen. Laut einer aktuellen Studie des Marine Stewardship Council (MSC), die in Cell Reports Sustainability veröffentlicht wurde, zeigt sich, dass der Klimawandel besonders stark die Bestände weit wandernder Fischarten, wie Thunfisch und Schwertfisch, gefährdet. Die neue Modellrechnungen belegen ein hohes Risiko durch verändernde Lebensräume und sinkende Fischpopulationen.
Insgesamt wurden über 500 MSC-zertifizierte Fischereien weltweit analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass weit wandernde Raubfischarten am höchsten gefährdet sind, gefolgt von kleinen Schwarmfischen und Weißfischen. Ein konkretes Beispiel sind Blauflossenthunfische, die kürzlich in britischen Gewässern gesichtet wurden. Diese Veränderungen führen zu Nutzungskonflikten zwischen den Ländern, die den Bestand befischen möchten.
Risiken und notwendige Maßnahmen
Der MSC hebt hervor, dass Überfischung, wie im Fall der nordostatlantischen Makrele, eine direkte Folge dieser Konflikte darstellt. Die Studie unterstreicht die Dringlichkeit einer besseren internationalen Zusammenarbeit, um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände sicherzustellen. Flexible Fischereiabkommen sind dringend erforderlich, um den sich ändernden Beständen Rechnung zu tragen.
Darüber hinaus zeigt die vorliegende Forschung die sozioökonomischen Folgen des Klimawandels für vom Thunfisch abhängige Inselstaaten. Regierungen und Fischereimanagement-Organisationen werden aufgefordert, ihre Praktiken entsprechend anzupassen. Der MSC ruft zur gemeinsamen Anstrengungen zur Regulierung des Fischfangs und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischbestände auf.
Herausforderungen und Fortschritte im Thunfischmanagement
Bemerkenswerterweise sind Fortschritte im Bestandsmanagement sichtbar: Laut Deutschlandfunk befinden sich mittlerweile 65 Prozent der Thunfisch-Bestände in einem gesunden Zustand. Dennoch könnten fehlende feste Bewirtschaftungsregeln und die Klimakrise diesen positiven Trend gefährden. Der WWF fordert daher klar definierte Regeln für alle kommerziell wichtigen Thunfisch-Bestände sowie eine stärkere Überwachung auf Fangschiffen.
Diese Überwachung ist entscheidend, um illegale Praktiken zu verhindern und den Einfluss der Fischerei auf Bestände sowie Beifangarten zu messen. Das Aufeinandertreffen von Technologien zur Fischereiaufsicht mit den Herausforderungen des Klimawandels ist ein Gebot der Stunde, um die nachhaltige Entwicklung der Fischerei zu gewährleisten.
Insgesamt zeigen die aktuellsten Erkenntnisse, dass der Klimawandel nicht nur die biologischen Bestände beeinflusst, sondern auch bedeutende sozialökonomische Herausforderungen mit sich bringt, die eine koordinierte Antwort von Regierungen und internationalen Organisationen erfordern.