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Ein bahnbrechendes Konzept könnte die Trinkkultur revolutionieren: Der britische Wissenschaftler David Nutt hat einen synthetischen Alkoholersatz entwickelt, der die Auswirkungen von Alkohol simuliert, ohne die gesundheitlichen Schäden oder die zerstörerischen Folgen des Konsums. Die neue Substanz namens "Alcarelle" verspricht einen angenehmen Rausch, vergleichbar mit einem Glas Wein, aber ohne Kater am nächsten Morgen oder das Risiko von Lebererkrankungen. Der Psychiater und Neuropsychopharmakologe Nutt hat über fünf Jahrzehnte Erfahrung in der Forschung zu Alkohol und will mit seiner Erfindung Menschen einen sicheren Genuss ermöglichen. Laut Nutt benötigen Getränke mit Alcarelle keinen hohen Alkoholgehalt und könnten sogar in alkoholfreie Biere geschüttet werden, um einen leichten Schwips zu erzeugen, ohne die typischen negativen Folgen, wie er im Gespräch mit heute.at schilderte.
Ein Umbruch in der Trinkkultur
Nutts Vision ist klar: Er will eine Lösung bieten für die Probleme, die der Alkohol mit sich bringt. Der Konsum kann gefährlich sein, steigert das Risiko für verschiedene Krebsarten und schädigt fast alle Organe. In seiner Funktion als Regierungsberater stellte er die Gefährlichkeit von Alkohol zur Debatte und konstatierte fortwährend, dass die Auswirkungen von Alkohol verheerend seien. Während seiner laufenden Forschungen hat er zahlreiche chemische Substanzen identifiziert, die als Alternativen in Frage kommen könnten. Der Weg zur Marktreife ist jedoch noch steinig, da es an Investitionen fehlt. Der Getränkeindustrie scheint kein Interesse an einem Produkt zu haben, das ihr klassisches Geschäftsmodell gefährden könnte, wie Deutschlandfunk berichtete.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist geteilter Meinung über Nutzbarkeit und Machbarkeit seines Konzeptes. Während Nutt eine positive Zukunft sieht, äußern Experten Bedenken und warnen, dass die Entwicklung derartiger Substanzen utopisch sei. Kritiker argumentieren, dass es unmöglich sei, die komplexen Effekte von Alkohol im Gehirn exakt zu reproduzieren, und dass jeder alternative Stoff unweigerlich Nebenwirkungen haben könnte. Trotzdem bleibt Nutt entschlossen und glaubt, dass eine durchdachte und fundierte Entwicklung eine vielversprechende Lösung liefern kann, auch wenn viele Skeptiker ihm kritisch gegenüberstehen.
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