Neue Fischaufstiegshilfe in Hermagor: Ein Meilenstein für die Natur!
Am 7.11.2025 wurde in Hermagor eine Fischaufstiegshilfe eröffnet, die nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Artenvielfalt fördert.

Neue Fischaufstiegshilfe in Hermagor: Ein Meilenstein für die Natur!
Am 7. November 2025 wurde in Hermagor feierlich die neue Fischaufstiegshilfe an der Gössering eröffnet. Mit einem symbolischen Banddurchschnitt gaben Bürgermeister DI Leopold Astner und andere prominente Gäste aus Politik und Verwaltung den Startschuss für das wichtige Projekt zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung und Wiederbelebung des Mühlbachs. Dieses Gewässer war etwa zehn Jahre versiegt gewesen, nachdem Bürgerinitiativen und Unterschriftenaktionen erfolglos geblieben waren, um einen Umbau zu erwirken.
Die neu installierte Fischaufstiegshilfe macht es nun den Fischen möglich, blockierte Flussabschnitte zu passieren und ihre Wanderungen fortzusetzen. Dies ist von großer ökologischer Bedeutung, da die Flüsse als Lebensräume für Fische und andere Wasserlebewesen fungieren. DI Hannes Poglitsch von der Wasserwirtschaft Hermagor erläuterte die technischen Details des Vorhabens, welches dazu beiträgt, jahrhundertealte Hindernisse für die Fische auf ihrem Weg zu den Laichplätzen im Gitschtal zu beseitigen.
Technische Details und Förderung
Die Anlage umfasst einen 110 Meter langen Kanal mit 15 Becken, der eine Höhendifferenz von vier Metern überwinden kann. Rund 240 Liter Wasser pro Sekunde werden aus der Gössering entnommen, wobei zusätzlich bis zu 300 Liter zur Flutung des Mühlbachs bereitgestellt werden. Das gesamte Projekt wurde mit einem Budget von etwa 800.000 Euro realisiert, wobei 98 Prozent der Kosten durch den Bund, das Land Kärnten und den Biodiversitätsfonds gedeckt wurden. Die Stadtgemeinde Hermagor trägt nur zwei Prozent der Gesamtkosten, was die finanzielle Belastung für die Kommune gering hält.
Die Bauarbeiten zur Umsetzung dieses Projekts fanden von Mai bis Oktober 2025 statt und der Zeitplan wurde dabei erfolgreich eingehalten. Während der offiziellen Übergabe waren zahlreiche Gäste anwesend, die dem vorangegangenen Planungs- und Umsetzungsprozess Tribut zollten. Landesrat Daniel Fellner hob in seiner Ansprache die gesellschaftliche und ökologische Verantwortung hervor, die mit der Etablierung solcher Gewässerstrukturen einhergeht.
Bedeutung für die Region und darüber hinaus
Das Projekt fördert nicht nur die Artenvielfalt in der Region, sondern ist auch ein Schritt in Richtung gelebten Gewässerschutzes und nachhaltiger Wasserbewirtschaftung. Eine vergleichbare Mission verfolgt die Fundación Chinquihue in Chile, die sich auf die Unterstützung des artisanal Fischereisektors fokussiert. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der sozioökonomischen Situation von Fischern und der Sicherstellung von umweltfreundlichen Praktiken in der Aquakultur. Die Aktivitäten der Fundación Chinquihue sind vielfältig und umfassen unter anderem Bildung, Forschung und Vermarktung.
Die Eröffnung der Fischaufstiegshilfe in Hermagor ist somit nicht nur ein lokal verwurzeltes Projekt, sondern Teil eines globalen Bewusstseins für den Erhalt und die Aufwertung von Wasserlebensräumen. Die Initiative wird von der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See in Zusammenarbeit mit mehreren Fördergebern realisiert, was die Bedeutung des Projekts weiter unterstreicht. Diese Maßnahme könnte als Modell für weitere ähnliche Vorhaben in anderen Regionen dienen, die den Schutz ihrer Gewässer und deren Biodiversität ernst nehmen.