In den USA haben mehr als 110.000 Menschen nach einem Zeckenstich allergische Reaktionen entwickelt, die sie unfähig machen, Fleisch zu essen. Diese Reaktionen treten nach dem Verzehr von Rind-, Schweine-, Wild- oder anderem Fleisch von Säugetieren sowie von Milch oder Gelatine auf. Betroffene zeigen Symptome wie Nesselsucht, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Atembeschwerden, Schwindel und Schwellungen der Lippen, des Rachens, der Zunge oder der Augenlider.
Die Lone-Star-Zecke ist in den US-Bundesstaaten North Carolina und Tennessee präsent und verantwortlich für die vermehrten allergischen Reaktionen. Die Zecken injizieren ein Zuckermolekül namens Galactose, das eine Allergie bei den Opfern auslösen kann. Ähnliche Reaktionen wurden auch bei der Holzbock-Zecke in Mitteleuropa, einschließlich Österreich beobachtet. Ein österreichischer Fall zeigt, wie ein Mann nach dem Konsum von Fleisch und einem Zeckenstich allergische Symptome entwickelte.
Die allergische Reaktion trat drei Monate nach dem Zeckenstich auf und manifestierte sich mit Nesselausschlag und Atemnot. Trotz ärztlicher Behandlung kamen erneut schwere Reaktionen nach einem weiteren Zeckenstich mit Verzehr von Rindfleisch vor. Die Ratschläge der Ärzte beinhalten den Verzicht auf rotes Fleisch, aber auch auf Milch, Gummibärchen und gelatinehaltige Medikamente. Die Sensibilisierung für das Alpha-Gal-Syndrom in Deutschland steigt langsam an, was auf eine möglicherweise hohe Dunkelziffer von Betroffenen hinweist.