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Windpark im Ebersberger Forst: Weg zur Energieautarkie?

Im Landkreis Ebersberg wird seit knapp neun Jahren an der Kommunalisierung der Stromnetze gearbeitet. Ein zentrales Ziel dieser Initiative ist es, den Gemeinden eine Mitbestimmung beim Netzausbau zu ermöglichen und die kommunalen Finanzen durch Netzentgelte zu verbessern. Den aktuellen Berichten zufolge sind die tatsächlichen Einnahmen aus diesen Netzentgelten jedoch geringer als ursprünglich erwartet, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.

Vor diesem Hintergrund plant die Eberwerk GmbH die Beteiligung an einem neuen Windpark im Ebersberger Forst. Dazu soll die „Projektgesellschaft Bürgerwindpark Ebersberger Forst“ gegründet werden. Für diese Gründung ist die Zustimmung der Bürgermeister sowie der Stadt- oder Gemeinderäte notwendig. In öffentlichen Sitzungen in Ebersberg, Vaterstetten und Markt Schwaben wurde bereits die Zustimmung erteilt, obwohl einige Gremienmitglieder Bedenken hinsichtlich der Entwicklung des Eberwerks und der Übernahme der Stromnetze geäußert haben.

Details zum Windparkprojekt

Die Konzessionsverträge für die Stromnetze liefen im Jahr 2016 aus, und 19 von 21 Landkreiskommunen investierten insgesamt 8,4 Millionen Euro in die Übernahme. Eberwerk, das Ende 2017 gegründet wurde, hält seither 51 % der Anteile an der Ebernetz GmbH & Co. KG, während 49 % der Anteile bei der Bayernwerk GmbH, einer Tochtergesellschaft von EON, liegen. Ebernetz verwaltet die Stromnetze in allen Landkreiskommunen mit Ausnahme von Baiern und Hohenlinden.

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Die Investitionen der Kommunen variierten je nach Größe; so investierte Vaterstetten beispielsweise 1,32 Millionen Euro, während Ebersberg 730.000 Euro beisteuerte. Die ursprünglich angestrebten Renditen von 6 % pro Jahr werden aktuell jedoch nicht erreicht – die tatsächliche Rendite liegt bei etwa 2,5 %. Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) und Bernhard Spötzl (FDP) kritisierten die nicht erfüllten Renditeversprechen und führten die niedrige Rendite auf Beschlüsse der Bundesnetzagentur zur Deckelung und auf optimistische Annahmen in der Wirtschaftlichkeitsberechnung zurück.

Im Zusammenhang mit dem Windpark sind für die Projektgesellschaft keine finanziellen Verpflichtungen oder Haftungsrisiken für die Kommunen vorgesehen. Die Finanzierung des Windparks, der voraussichtlich 30 Millionen Euro kosten wird, soll durch Marktanteile und Kredite erfolgen. Der Baubeginn der Windkraftanlagen ist für 2024 geplant, mit einer Inbetriebnahme im Jahr 2027. Laut der Eberwerk-Website wird der Ausbau von maximal fünf Windenergieanlagen im Ebersberger Forst als wichtiger Schritt in Richtung Energiewende und zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030 betrachtet. Diese Windenergieanlagen sollen die bestehenden Photovoltaik- und Biomasseanlagen ergänzen und tragen zur schrittweisen Energieautarkie im Landkreis Ebersberg bei.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

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Ebersberg, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Quellen
eberwerk.de

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