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Sofortüberweisungen: Banken stehen vor großer Innovationswelle!

Revolution im Zahlungsverkehr: Während nur 5 Prozent der Banken auf die Zukunft der Sofortüberweisungen vorbereitet sind, drohen Konto-zu-Konto-Zahlungen die Dominanz traditioneller Kartensysteme zu brechen – eine Trendwende mit Milliardenpotential, die Unternehmen neue Wege zum sofortigen Cashflow eröffnet!

In der heutigen digitalen Welt stehen Banken und Zahlungsdienstleister vor einem enormen Umbruch. Ein neuer Bericht des Capgemini Research Institute, der als World Payments Report 2025 bezeichnet wird, zeigt, dass Konto-zu-Konto-Zahlungen und Sofortüberweisungen in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle im Zahlungsverkehr spielen werden. Die Studie, die das 20-jährige Bestehen dieses Berichts feiert, prognostiziert, dass bis 2028 weltweit bis zu 22 Prozent aller bargeldlosen Transaktionen durch Instant Payments ersetzt werden.

Nils Jung, der Leiter des Zahlungsverkehrs bei Capgemini Invent in Deutschland, betont die Notwendigkeit eines Wandel im Finanzsektor: „Die Fortschritte, die in Ländern wie Brasilien und Indien erzielt wurden, zeigen, dass die Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Sektoren entscheidend ist, um das Verbraucherinteresse an sofortigen Zahlungen zu befriedigen. Banken müssen jetzt handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren.“

Wachstum von bargeldlosen Transaktionen

Der Bericht hebt hervor, dass das Volumen der bargeldlosen Transaktionen 2023 auf beeindruckende 1.411 Milliarden anstieg und voraussichtlich 1.650 Milliarden erreichen wird. Experten gehen sogar davon aus, dass bis 2028 bis zu 2.838 Milliarden bargeldlose Transaktionen stattfinden könnten. Der asiatisch-pazifische Raum führt die Welt in Bezug auf das Wachstum bargeldloser Zahlungen an und wird 2024 eine Steigerung von 20 Prozent erleben.

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Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass der europäische Markt nur ein Wachstum von 16 Prozent und Nordamerika sogar nur 6 Prozent verzeichnet. Die steigende Nutzung von E-Commerce wird als Haupttreiber für die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen genannt, wobei 77 Prozent der Führungskräfte dies als Schlüsselfaktor anführen.

Herausforderungen für traditionelle Zahlungsmethoden

Konto-zu-Konto-Überweisungen (A2A) stellen eine rasche und kostengünstige Möglichkeit dar, Zahlungen abzuwickeln, die Kartenetzwerke umgehen. Mit dem Anstieg dieser Zahlungsmethoden sehen sich traditionelle Kreditkartenanbieter ernsthaften Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Der World Payments Report prognostiziert, dass A2A-Zahlungen 15 bis 25 Prozent des zukünftigen Wachstums von Kartentransaktionen ersetzen könnten.

Auf der anderen Seite zeigen die Statistiken, dass nur 5 Prozent der Banken bereit sind, die Herausforderungen dieser neuen Zahlungsmethoden zu bewältigen. Ein alarmierender Fakt ist, dass 53 Prozent der Banken zwar Sofortzahlungen empfangen können, aber nur 25 Prozent in der Lage sind, diese auch zu versenden. Dies zeigt die erhebliche Kluft zwischen Angebot und Nachfrage im digitalen Zahlsystem.

Zudem fehlen vielen Banken geeignete Sicherheitsmaßnahmen, die erforderlich wären, um Instant Payments ohne Bedenken in den Zahlungsverkehr einzuführen. Laut der Umfrage sind zwei von drei Führungskräften der Ansicht, dass die Verbreitung von Sofortüberweisungen für den Erfolg des bargeldlosen Zahlungsverkehrs unerlässlich ist.

Die bevorstehende Einführung der Verordnung über sofortige Zahlungen (Instant Payment Regulation, IPR) im Oktober 2025 zwingt Banken dazu, die vollen Funktionen zum Senden und Empfangen solcher Zahlungen umzusetzen. Es ist eine Herausforderung, der sie sich unverzüglich stellen müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren und den wachsenden Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden.

Die Probleme erstrecken sich auch auf die Buchhaltung in Unternehmen, wo häufig veraltete, manuelle Prozesse zur Kontenabstimmung führen, die einen erheblichen Einfluss auf den Cashflow haben können. Hier könnten Instant Payments und Konzepte wie Open Finance einen wichtigen Wandel darstellen, da sie Unternehmen Echtzeit-Überblick über ihren Bargeldfluss bieten würden.

Open Finance entwickelt sich allmählich, angestoßen durch gesetzliche Maßnahmen wie die europäische Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die 2018 in Kraft trat. Diese gesetzliche Grundlage ermöglicht es Unternehmen und Verbrauchern, einfacher auf Finanzdaten zuzugreifen und diese zu nutzen, was wiederum Instant Payments fördert.

Die Schwierigkeiten bei der Übernahme von Open Finance zeigen sich jedoch in den Daten: Ein großer Teil der Banken steht noch am Anfang und hat Probleme mit der Standardisierung von APIs und der Kontrolle über Datennutzungen. Lediglich 17 Prozent der Banken befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, während 39 Prozent noch in der Planungsphase sind.

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