In einer bedeutenden Personalveränderung an der Universitätsmedizin Rostock hat Prof. Dr. Angelika Borkowetz die Leitung der Urologischen Klinik und Poliklinik übernommen. Die 41-Jährige folgt auf Prof. Dr. Oliver Hakenberg, der Anfang Oktober in den Ruhestand trat. Borkowetz bringt eine Fülle an Erfahrung und Fachwissen in ihre neue Rolle ein, insbesondere aus ihrer letzten Position als stellvertretende Direktorin am Universitätsklinikum der TU Dresden.
Dr. Christiane Stehle, die Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Rostock, hebt Borkowetz’ Qualifikationen hervor. Sie beschreibt sie als „hervorragende Ärztin und Wissenschaftlerin“. Ihr Wissen über robotergestützte Chirurgie und ihre Expertise in der Transplantationschirurgie werden als wertvolle Bereicherung für das Team angesehen. Dies könnte die Position der Urologie in Rostock erheblich stärken und das Transplantationszentrum bereichern.
Strategische Schwerpunkte und Forschung
In ihrer Funktion will Borkowetz sofort Schwerpunkte für ihre Anfangsphase setzen. Dazu gehört der Aufbau eines operativen und konservativen Uroonkologischen Zentrums, was den Bereich der Krebsbehandlung in der Urologie weiterentwickeln soll. Zudem plant sie, moderne minimalinvasive Verfahren und Robotik weiter zu integrieren, was den Patienten zugutekommen wird. Auch die Stärkung der Nierentransplantation sowie der Aufbau eines urologischen Forschungslabors zur Förderung von Biomarker- und Grundlagenforschung stehen im Fokus.
Die neue Direktorin äußerte zudem den Wunsch, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen zu intensivieren, um so umfassende Therapiekonzepte für die Patienten zu entwickeln. Sie hat auch Pläne, innovative Lernkonzepte für Medizinstudenten zu initiieren, um deren Interesse an der Urologie zu fördern und das Fachgebiet als schwierig, aber spannend darzustellen.
Angelika Borkowetz ist eine gebürtige Münchnerin und wurde im Rhein-Main-Gebiet sowie in Jena erzogen. Nach ihrem Studium der Humanmedizin in Jena von 2003 bis 2011 begann sie ihre Karriere am Universitätsklinikum Dresden, wo sie sich prompt in der Hierarchie hocharbeitete. 2019 habilitierte sie und übernahm im Jahr 2021 die Rolle der stellvertretenden Klinikdirektorin sowie leitenden Oberärztin.
Diese Ernennung ist ein bedeutender Schritt für die Fakultät, denn sie folgt auf eine lange Amtszeit von Prof. Hakenberg, der seit 2006 als Direktor agierte und maßgeblich zur Entwicklung der Klinik beigetragen hat.