In Hamburg-Nord deutet alles auf einen Führungswechsel hin. Die Juristin Bettina Schomburg von der SPD wurde am 12. Dezember 2024 mit 56 Prozent der Stimmen zur neuen Bezirksamtsleiterin gewählt. Damit übernahm sie die Leitung des Bezirksamts von Michael Werner-Boelz, der aufgrund einer Erkrankung nicht zur Wahl erscheinen konnte. Schomburg erhielt insgesamt 32 Stimmen, was sechs Stimmen über der Koalition von SPD, CDU und FDP liegt, die im Bezirk Hamburg-Nord die stärkste politischen Kraft bilden.
Dieser Wechsel folgt den Koalitionsverhandlungen zwischen der SPD, CDU, FDP und Volt, die darauf abzielen, die politische Landschaft im Bezirk neu zu gestalten. Wie NDR berichtete, hatte die SPD, die letzten zwei Monate intensiv verhandelt hatte, beschlossen, Schomburg an die Spitze des Bezirksamts zu setzen, obwohl die Grünen bei den letzten Wahlen die meisten Stimmen erhielten. Alexander Kleinow, Co-Vorsitzender der SPD Hamburg-Nord, lobte Schomburgs Erfahrung und ihre Kenntnisse der hamburger Verwaltung, was ihr Profil als Kandidatin abrunde.
Erwartungen und Herausforderungen
Die neue Bezirksamtsleiterin bringt umfassende Erfahrungen in Bereichen wie Wissenschaft und Finanzen mit, zuletzt als Abteilungsleiterin im Landesbetrieb Immobilienmanagement. Schomburg betonte, dass die Verwaltung "konkret, verständlich und greifbar" sein müsse. Die Reaktionen auf den Wechsel sind gemischt; insbesondere die Grünen hegen wenig Vertrauen in die angekündigte Zusammenarbeit der neuen Koalition. Timo Kranz, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, äußerte Bedenken bezüglich der Stadtentwicklungspolitik, die sich seiner Meinung nach rückwärts bewegen könnte. Schomburg muss nun noch die offizielle Bestätigung durch den Senat erhalten, bevor sie offiziell die Leitung in Hamburg-Nord übernehmen kann, wie Tagesschau berichtete.
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