Jacques Audiard, der gefeierte französische Regisseur, wurde mit dem Europäischen Filmpreis für seine herausragende Regie in dem Film „Emilia Pérez“ ausgezeichnet. In dieser fesselnden Musikkomödie, die sich mit dem Leben eines mexikanischen Kartellchefs beschäftigt, der sich einer Geschlechtsangleichung unterzieht, stellt Audiard die Herausforderungen und Träume einer Transperson in den Mittelpunkt. Der Film, der eine Mischung aus Sozialdrama und musikalischen Elementen ist, beeindruckt mit einem starken Cast, der unter anderem Popstar Selena Gomez beinhaltet. Wie Schwarzwälder Bote berichtet, fand die Auszeichnung in Luzern statt, wo Audiard sich gegen namhafte Konkurrenten wie Pedro Almodóvar durchsetzen konnte.
Ein außergewöhnliches Filmprojekt
„Emilia Pérez“ erzählt die Geschichte von Rita, einer Anwältin, die verzweifelt versucht, in einem korrupten Rechtssystem zu bestehen. Ihr Leben changiert dramatisch, als sie ein unglaubliches Angebot von dem berüchtigten Drogenboss Manitas erhält – ihm bei seiner Transition zur Frau zu helfen. Diese Kombination aus ernsthaften Themen und der Form eines Musicals schafft einen unvergleichlichen Zugang zu komplexen gesellschaftlichen Fragen, wie Audiard in einem Interview erklärte taz. Der Film, der sowohl in Spanisch als auch in Englisch produziert wurde, zeigt die Möglichkeiten der kulturellen Auseinandersetzung und umfasst auch die Schicksale von Frauen, die unter der Gewalt des Drogenkrieges leiden.
Audiard, der bereits bekannt für seine einfühlsamen und ironischen Filme ist, zeigt sich mit „Emilia Pérez“ als ein Regisseur, der bereit ist, den Mut aufzubringen, kontroverse Themen aufzugreifen und dabei die Spannung zwischen Realismus und Theatralik zu meistern. Seine Entscheidung, den Film nicht vor Ort in Mexiko zu drehen, sondern in einem Studio in Paris, verdeutlicht seinen künstlerischen Ansatz, der den Inhalt und die emotionale Wahrheit in den Vordergrund stellt. Die Möglichkeit der Transfiguration und das Streben nach Identität stehen als zentrale Elemente im Raum, während der Film gleichzeitig die emotionalen Ungeheuerlichkeiten des mexikanischen Drogenkrieges anprangert.
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