Klimawandel bringt Kanada an den Rand: Waldbrände außer Kontrolle!

Waldbrände in Kanada verursachen verheerende Schäden. Experten warnen vor zunehmenden Risiken durch den Klimawandel.
Waldbrände in Kanada verursachen verheerende Schäden. Experten warnen vor zunehmenden Risiken durch den Klimawandel. (Symbolbild/DNAT)

Klimawandel bringt Kanada an den Rand: Waldbrände außer Kontrolle!

Squamish, Kanada - Am Montag kämpfte die Feuerwehr in Kanada gegen mehr als 220 Waldbrände, die zusammen fast vier Millionen Hektar Land vernichtet haben. Trotz der Bemühungen konnten bisher 90 dieser Brände nicht unter Kontrolle gebracht werden. Die Situation hat sich jedoch durch sinkende Temperaturen etwas entspannt. Experten befürchten jedoch eine schlimme Waldbrand-Saison, da die verbrannte Fläche bereits größer ist als in den Vorjahren zu dieser Zeit. Diese Warnung kommt von Marc-André Parisien, einem Vertreter der kanadischen Forstbehörde, der eine Zunahme von Waldbränden in küstennahen Gebieten wie Squamish beobachtet hat. Quelle Kleine Zeitung berichtet weiter, dass die verheerenden Brände vor allem auf das sich verändernde Klima zurückgeführt werden, das längere Phasen mit Hitze und Trockenheit zur Folge hat.

Die aktuellen Waldbrände in Kanada gehören zu den devastierendsten in der Geschichte des Landes. Bislang wurden mehr als 15 Millionen Hektar Land vernichtet, was mehr als doppelt so viel ist wie im schlimmsten Jahr 1995, als 7 Millionen Hektar in Flammen aufgingen. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und die Brände entwickeln so viel Energie, dass sie oft jenseits der Kontrollschwelle brennen. Der Forstwissenschaftler Alexander Held spricht in diesem Zusammenhang von einer „neuen Qualität“ der Brände, die eine effektive Bekämpfung erschwert. Diese Entwicklung ist unter anderem das Ergebnis unzureichender Forstwirtschaft, die durch Monokulturen und wenig Durchmischung charakterisiert ist, sowie durch den Klimawandel. Auch die Tagesschau hebt die Situation hervor und warnt vor den damit verbundenen Gesundheitsrisiken durch Feinstaub, insbesondere nach Meldungen über die schlechte Luftqualität in Montreal, die im Juni zur schlechtesten weltweit gehörte.

Ursachen und Konsequenzen

Die direkten Brandemissionen sind alarmierend: Im Jahr 2023 wurden bereits rund 290 Megatonnen CO2 durch die Brände freigesetzt. Während Waldbrände normalerweise Kohlenstoffsenken sind, verwandeln sie sich in Quellen von CO2. In British Columbia haben Waldbrände in den letzten Jahren mehr CO2 emittiert als alle fossilen Brennstoffe, die von der Bevölkerung und Industrie verbrannt wurden. Dies wird in einem Bericht von CTIF eindringlich dargestellt, der darauf hinweist, dass 2023 die Waldbrandsaison Rekorde gebrochen hat, mit 327 Megatonnen Kohlenstoffemissionen bis Ende August. In den Nordwest-Territorien führten die Brände zu CO2-Emissionen, die 277-mal höher waren als die menschlichen Aktivitäten in einem Jahr.

Die Problematik der Waldbrände wird noch komplizierter durch deren Wechselwirkungen mit dem Klimawandel. Experten sind sich einig, dass länger andauernde Trockenheiten und höhere Temperaturen die Brandgefahr erhöhen. Als mögliche Lösung wird empfohlen, die Wälder umzustrukturieren, um mehr Mischwald und Laubbäume zu integrieren. Darüber hinaus könnten gezielte Managementstrategien, einschließlich kontrollierter Feuer im Frühjahr, dazu beitragen, größere Brände im Sommer zu verhindern. Der Tagesschau zufolge sind solche Präventionsmaßnahmen jedoch oft umstritten und werden in vielen Ländern abgelehnt.

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OrtSquamish, Kanada
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