Präsident Wolodymyr Selenskyj von der Ukraine hat eindringlich an seine Verbündeten appelliert, endlich zu handeln, bevor nordkoreanische Truppen, die in Russland stationiert sind, an die Front geschickt werden. In einem dramatischen Telegramm warnte er, dass die ukrainischen Streitkräfte mit einer der stärksten Offensiven Moskaus seit Beginn des Krieges konfrontiert sind. „Die USA, Großbritannien und Deutschland schauen nur zu, während die nordkoreanische Armee sich auf einen Angriff vorbereitet“, so Selenskyj.
Die Biden-Administration bestätigte, dass sich etwa 8.000 nordkoreanische Soldaten in der Region Kursk, nahe der ukrainischen Grenze, aufhalten. Diese Truppen sind bereit, die russischen Streitkräfte im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Selenskyj deutete sogar an, dass ein präventiver ukrainischer Schlag gegen die Trainingslager der nordkoreanischen Soldaten möglich sei, jedoch nur mit Zustimmung der westlichen Verbündeten zur Nutzung von Langstreckenwaffen.
Dringende Lage an der Front
Die Lage spitzt sich weiter zu: In der Nacht zu Samstag trafen russische Raketen die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, und töteten einen Polizisten, während Dutzende verletzt wurden. Auch in der südukrainischen Region Cherson gab es Tote und Verletzte durch russisches Beschuss. In Kiew wurden bei einem Drohnenangriff zwei Personen verletzt, während die Luftalarm-Sirenen über fünf Stunden lang heulten. Insgesamt griffen russische Streitkräfte die Ukraine mit über 70 iranischen Shahed-Drohnen an, wobei die ukrainische Luftwaffe die meisten abfangen konnte.