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Umweltverbände klagen: Glyphosat-Zulassung in der EU unter Beschuss!

Ein dramatischer Schlagabtausch zwischen Umweltverbänden und der Europäischen Kommission entfaltet sich vor dem Europäischen Gerichtshof: Mehrere Organisationen, darunter Global 2000 und das Pesticide Action Network Europe, haben Klage gegen die umstrittene Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat eingereicht. Die Klage soll die Entscheidung der EU kippen, die Nutzung von Glyphosat Ende 2023 für weitere zehn Jahre zu genehmigen. "Die EU-Kommission hat bei ihrer Bewertung kritische Studien zu Glyphosat unbegründet ausgeschlossen oder deren Ergebnisse systematisch heruntergespielt", kritisierte Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker von Global 2000, während die Umweltwissenschaftlerin Angeliki Lysimachou die Entscheidung als Verstoß gegen wissenschaftliche Standards bezeichnete.

Die Klage der Naturschutzorganisationen betont, dass die Behörde "erhebliche Unsicherheiten und Wissenslücken" hinsichtlich der gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Glyphosat ignoriert hat. Dabei wiesen sie auf die mangelnde Unabhängigkeit der europäischen Instanzen hin. Diese haben Glyphosat, einen seit Jahren in der Kritik stehenden Wirkstoff, trotz der Gesundheitsbedenken für sicher erklärt. Während die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2015 das Herbizid als "wahrscheinlich krebserregend" einstufte, wurden die Einschätzungen der europäischen Behörden als wenig transparent und fehlerhaft eingestuft. Als Folge dieser Zwistigkeiten ist das Vertrauen in die Zulassungsprozesse der EU stark angekratzt.

Die Klage richtet sich gegen die Entscheidung der Kommission, die sich nach Auffassung der Verbände nicht an internationale Standards hält und die Menschen in Europa einem vermeidbaren Risiko aussetzt. Greenpeace und andere Umweltorganisationen haben bereits seit langem gegen den Einsatz von Glyphosat protestiert, da der Wirkstoff die Umwelt erheblich gefährden kann. Dieser Konflikt stellt sich damit als ein entscheidender Wendepunkt im sogenannten David-gegen-Goliath-Kampf zwischen der Industrie und den Umweltschützern dar, was das Schicksal eines der weltweit am häufigsten eingesetzten Pestizide betrifft, so berichtete Deutschlandfunk.

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