
Die alarmierenden Zahlen an Krebserkrankungen unterstreichen die Notwendigkeit effektiver Präventionsstrategien. Laut Dominik Wolf, Leiter der Hämatologie und Onkologie an der Klinik Innsbruck, könnten viele Krebsfälle durch gezielte Präventionsmaßnahmen und frühzeitige Erkennung vermieden werden. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Nichtrauchen und moderater Alkoholkonsum sind dabei entscheidende Faktoren, um das Risiko insbesondere von Darm-, Brust- und Lungenkrebs deutlich zu senken. Dennoch betont Wolf, dass nicht alle Krebsarten durch den Lebensstil beeinflusst werden können, was vor allem für Krebserkrankungen im Kindesalter und bestimmte Arten von Blutkrebs gilt. Dabei bleibt der Bauchspeicheldrüsenkrebs eine besondere Herausforderung, da er oft erst in einem fortgeschrittenen und schwer behandelbaren Stadium diagnostiziert wird.
Neue Fortschritte in der Krebstherapie
In den letzten Jahren wurden bemerkenswerte Fortschritte in der Behandlung von Lungenkrebs und Blutkrebs erzielt, insbesondere durch innovative Medikamente und Immuntherapien. Wolf bezeichnet die Entwicklung der Immuntherapie als eine Revolution in der Krebstherapie, bei der das körpereigene Immunsystem aktiviert wird, um Tumore anzugreifen. Dies wird ergänzt durch neue Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, die gezielt wirken und vielversprechende Behandlungserfolge zeigen. Um die bestmögliche Therapie für Krebspatienten zu gewährleisten, arbeiten die Kliniken in einem Netzwerk zusammen, in dem komplexe Fälle in spezialisierten Teams besprochen werden.
Eine interessante Studie, die kürzlich auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Integrative und Vergleichende Ökologie vorgestellt wurde, beschäftigt sich mit der faszinierenden Anpassungsfähigkeit von Wölfen in der strahlenbelasteten Zone von Tschernobyl. Laut Cara Love von der Princeton University zeigt diese Tierpopulation Anzeichen einer Krebsresistenz, die sie seit der Atomkatastrophe im Jahr 1986 entwickelt haben. Ihre langjährigen Untersuchungen ergaben signifikante genetische Unterschiede zwischen den Wölfen aus Tschernobyl und ihren Artgenossen außerhalb der strahlenbelasteten Zone. Diese Forschung könnte potenziell wichtige Erkenntnisse zur Krebsbekämpfung im Menschen liefern, da identifizierte Mutationen im Wolf-Genom möglicherweise schützende Eigenschaften gegen Krebs aufweisen. Leider wurden die Forschungen aufgrund der geopolitischen Situation in der Ukraine vorläufig gestoppt, was die Bedeutung dieser Arbeit umso drängender macht.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung