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Kiew/Zürich, 06. Februar 2025 – Ein weiterer Rückschlag für die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK): Die Nutzung des Klosters Jelets in Tschernihiv wurde ihr entzogen und dem architektonisch-historischen Nationalpark "Altes Tschernihiv" übertragen. Dies berichtet der Nachrichtendienst Östliche Kirchen (NÖK). Am 16. Januar wies das Oberste Gericht der Ukraine die Klage der Eparchie Tschernihiv gegen diese Entscheidung zurück, die über fast zwei Jahre hinweg in mehreren Instanzen verhandelt wurde. Der Fall ist besonders bedeutend, da das Kloster aus dem 11. Jahrhundert ein Architekturdenkmal nationaler Bedeutung darstellt.
Gericht und Historie der Klöster
Bereits im November 2024 entschloss sich das Oberste Gericht, dass die UOK auch kein Recht habe, die Verklärungskathedrale in Tschernihiv zu nutzen. Im Februar 2023 wurde die Nutzung von insgesamt drei Architekturdenkmälern in Tschernihiv durch den Nationalpark aufgehoben. Gleichzeitig gab es im Oktober 2023 einen Vorfall, bei dem Bewaffnete den Zugang zu diesen Kirchen blockierten, gefolgt von einer Schließung zur Durchführung von Restaurierungsarbeiten. Eine Vertreterin des Nationalparks kritisierte in einem Interview, dass die Verklärungskathedrale während der 30-jährigen Nutzung durch die UOK in einem schlechten Zustand blieb. Die Nonnen, die im Kloster Jelets noch leben, stehen nun unter Druck und die Situation ist angespannt, wie zusätzlich auf noek.info berichtet wird.
Die UOK sieht sich jedoch nicht nur durch gerichtliche Entscheidungen unter Druck. Der Konflikt wird auch durch den aktuellen Krieg verstärkt. Am 18. Januar wurde beispielsweise die Kathedrale des Hl. Andreas in Saporischschja durch einen russischen Raketenangriff beschädigt. Glücklicherweise blieben zwei Personen in der Kirche unverletzt, doch die Schäden sind erheblich. Die Eparchie Saporischschja rief zur Unterstützung bei den Reparaturarbeiten auf und bezeichnete das Ereignis als eine Glaubensprüfung, in der die Gläubigen mit guten Taten ihren Glauben unter Beweis stellen sollen. Diese dramatische Entwicklung zeigt, wie stark der Einfluss des Konflikts auf die religiösen Institutionen in der Ukraine ist und illustriert die Herausforderungen, mit denen die UOK konfrontiert ist.
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