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Im Schatten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben in Polen mittlerweile mehr als 1,5 Millionen ukrainische Staatsbürger Zuflucht gesucht. Knapp 988.000 von ihnen sind als Kriegsflüchtlinge offiziell registriert, wie ein Vertreter des polnischen Innenministeriums mitteilte. Diese Zahl wächst seit Juni kontinuierlich an. Unter den Geflüchteten aus der Ukraine sind die wenigsten Männer, da der Großteil aus Frauen besteht, die in der Regel Arbeit unter ihrer Qualifikation annehmen müssen. Die polnische Regierung bietet den Ukrainern einige Sozialleistungen, wie Kindergeld und Zugang zum Gesundheits- und Bildungssystem, aber keine Grundsicherung, wie exxpress.at berichtet.
Das Bild der ukrainischen Migration in Polen hat sich seit den letzten Jahren stark gewandelt. Vor dem Krieg lebten bereits etwa 1,5 Millionen Ukrainer im Land. Viele von ihnen haben sich auch aufgrund verbesserter Arbeitsmigration seit 2013 niedergelassen. Die neue polnische Regierung unter Donald Tusk, die seit Dezember 2023 im Amt ist, zeigt sich zwar weniger konfrontativ gegenüber der EU, hält jedoch an einer restriktiven Asylpolitik fest. Der Wahlkampf für die kommenden Europawahlen wird stark von Fragen der Migration geprägt sein, wobei die Bürgerkoalition einerseits die EU-Politik entspannt, gleichzeitig aber eine ähnliche restriktive Linie wie die Vorgängerregierung verfolgt. Dies ist angesichts der gegenwärtigen Migrationssituation von zentraler Bedeutung, da die Debatte um die Umverteilung geflüchteter Menschen in der EU immer noch heftig umstritten ist, wie Mediendienst Integration aufzeigt.
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