Der ehemalige Präsident Donald Trump übte am Mittwoch scharfe Kritik an Volodymyr Zelensky und behauptete, der ukrainische Präsident „weigere sich, einen Deal zu machen“, während Russlands Krieg in der Ukraine andauert. Dies stellt Trumps bisher deutlichste Kritik an Zelenskys Umgang mit dem Krieg dar.
Kritik an Zelensky während eines Wahlkampfs
„Diese Städte gibt es nicht mehr, sie sind verloren, und wir geben weiterhin Milliarden Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal zu machen – Zelensky. Es gab keinen Deal, den er hätte schließen können, der nicht besser gewesen wäre als die gegenwärtige Situation. Ihr habt ein Land, das obliteriert wurde und nicht wieder aufgebaut werden kann“, sagte Trump während einer Wahlkampfveranstaltung in Mint Hill, North Carolina.
Politische Spannungen im US-Kongress
Die Kommentare kommen zeitgleich mit einem wachsenden Unmut auf Capitol Hill über den ukrainischen Präsidenten unter den Republikanern. Im Repräsentantenhaus versuchen GOP-Abgeordnete, zu untersuchen, wie amerikanische Steuermittel zur Unterstützung von Zelenskys Sicherheit verwendet wurden, als dieser Pennsylvania besuchte. Nichtsdestotrotz warnt eine Gruppe republikanischer Senatoren Zelensky, sich aus der amerikanischen Politik herauszuhalten, nachdem er Senator JD Vance, Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten, in einem Interview als „zu radikal“ bezeichnet hatte.
Sinkende Unterstützung für Zelensky
Die jüngsten Angriffe der Republikaner zeigen die politischen Spaltungen bezüglich des US-Engagements im Russland-Ukraine-Krieg. Bisher haben sich republikanische Führer geweigert, Zelensky zu treffen, während Demokraten diese Gelegenheit nutzen. Trump und der Sprecher des Hauses, Mike Johnson, sind derzeit nicht für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten vorgesehen, während der demokratische House Minority Leader Hakeem Jeffries und Vizepräsidentin Kamala Harris bereits Gespräche geplant haben.
Warnungen vor bevorstehenden Angriffen
In New York während der Generalversammlung der Vereinten Nationen warnte Zelensky die Weltführer vor ernsthaften Angriffen auf sein Land und gab an, dass die Russen auf die Energieversorgung der Ukraine abzielen würden, einschließlich Atomkraftwerken. „Die Ukrainer werden niemals akzeptieren, dass irgendjemand in der Welt glaubt, dass eine so brutale koloniale Vergangenheit – die heute niemandem nützt – der Ukraine aufgezwungen werden kann, anstelle eines normalen, friedlichen Lebens“, sagte er und bat um Unterstützung von allen Nationen der Welt, um Frieden für die Ukraine zu sichern.
Trumps Meinung zur territorialen Abgabe
Trump zeigte sich unbeeindruckt von Zelenskys Warnungen und sagte: „Jedes Mal, wenn er in unser Land kam, ging er mit 60 Milliarden Dollar. Er ist wahrscheinlich der größte Verkäufer auf Erden.“ In seiner Rede machte Trump Biden und Harris für Russlands Invasion in die Ukraine verantwortlich und erklärte, sie hätten „diese Situation durch die Dummheit dessen, was sie gesagt haben, durch jeden Schritt, den sie gemacht haben, verursacht.“ Er behauptete, dass ein Deal in der Anfangsphase des Konflikts, in dem einige Territorien an die Russen abgegeben worden wären, mehr Katastrophen hätte verhindern können.
Republikaner starten neue Angriffe auf Zelensky
Die Republikaner im Repräsentantenhaus starteten am Mittwoch eine neue Angriffsfront gegen Zelensky, indem sie seinen kürzlichen Besuch in einer Munitionsfabrik in Pennsylvania kritisierten, der Teil seines einwöchigen Vorstoßes in den USA zur Sicherung von mehr Unterstützung für seine Kriegsanstrengungen war. Trump und andere Republikaner behaupten, dass Zelenskys Besuch in einem entscheidenden Bundesstaat im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2024 dazu diente, politische Unterstützung für die Demokraten zu liefern.
Senatoren warnen Zelensky vor Einmischung
Zelensky hatte in einem Interview erklärt, dass Vance „zu radikal“ sei und den Eindruck erwecke, dass die Ukraine ihr Territorium für Frieden opfern müsse. Die republikanischen Senatoren schickten eine klare Botschaft an den ukrainischen Präsidenten, nachdem sie gefragt wurden, was sie von Zelenskys Bemerkungen hielten. Sie forderten Zelensky auf, sich aus der amerikanischen Politik herauszuhalten und sein Verhalten zu überdenken.
