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Papst Franziskus in der Kritik: Wo bleibt die deutliche Haltung?

Inmitten der anhaltenden Gewalt im Heiligen Land hat der Wiener Theologe Prof. Jan-Heiner Tück klare Kritik an Papst Franziskus geübt. Er bemängelt, dass der Papst in seinen jüngsten Äußerungen und Gesten, insbesondere während eines Besuchs einer Krippe im Vatikan, eine vermeintliche Parteinahme zugunsten der Palästinenser zeige. "Jesus war Jude, kein angehender Befreiungskämpfer", erklärte Tück in einem Gastkommentar in der "Presse". Laut ihm sei es wichtig, das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung anzuerkennen, aber nicht zu vergessen, dass die brutalen Angriffe der Hamas den Konflikt maßgeblich mitverursacht haben. Dies sei ein zentraler Punkt, den der Papst in seiner Rolle als Verbündeter der Juden nicht übersehen dürfe, so Tück, der auch eine Verharmlosung der agierenden Kräfte anprangert, die der Papst als Freund des Judentums unbedingt vermeiden sollte.

Unzureichende Reaktionen des Vatikans

Die Reaktionen des Vatikans nach den Angriffen der Hamas auf Israel seien aus theologischer Sicht unzureichend, stellte Tück in seinem Beitrag fest. Er kritisierte, dass der Fokus der vatikanischen Friedensbotschaft sofort auf die zivile Bevölkerung im Gazastreifen gelegt wurde, während die Verantwortung der Hamas nicht ausreichend benannt wurde. Diese Haltung gefärbe die Neutralität des Vatikans, und die eo ipso mora der kirchlichen Diplomatie würde in den Schatten gestellt. Auch der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff äußerte ähnliche Bedenken und betonte, dass nicht klar genug auf den Ursprung der Gewalt verwiesen wurde, was die Autorität des Papstes untergrabe.

Dem zufolge könnte der Rückhalt in der kirchlichen Gemeinschaft durch die vermisste Klarheit über die Täterfrage geschwächt werden. Angelehnt an den Diskurs der lateinamerikanischen Befreiungstheologie, in der die Solidarität mit den Unterdrückten betont wird, wird der komplexe Hintergrund des Konflikts schlichtweg ausgeblendet. Tück hob hervor, dass eine Theologie, die Auschwitz als Zäsur ernst nimmt, nie die Notwendigkeit aus den Augen lassen darf, den Aggressor zu benennen, um den Opfern gerecht zu werden. Eine solche Ansprache ist äußerst bedeutend, besonders in einer Zeit, in der der gegenseitige Respekt und das Verständnis zwischen den Glaubensgemeinschaften auf dem Spiel stehen, wie sowohl in der Ukraine als auch im aktuellen israelisch-palästinensischen Konflikt deutlich wird, wie kath.net berichtete.

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Weitere Quellen
kath.net

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