
Innsbruck, 17. März 2025 – P. Christian Marte, Leiter des Innsbrucker Jesuitenkollegs, warnt eindringlich vor einem Rückgang der humanitären Hilfe in der Ukraine. Auf seiner jüngsten Reise durch die West- und Südwestregionen der Ukraine, vom 10. bis 15. März, erlebte er dramatische Zustände: "Die Nachbarschaftshilfe funktioniert gut, aber unsere Hilfe aus dem Ausland nimmt stark ab." Die Caritas erlebe dies besonders bei der Versorgung von Suppenküchen und der Verteilung von Lebensmittelpaketen an Bedürftige, berichtete Marte.
Die psychologischen Belastungen durch den Krieg sind hoch; vor allem Frauen und Kinder leiden stark. Marte hebt hervor, dass es ein Gefühl der Ungerechtigkeit unter den Menschen gibt, ausgelöst durch internationale Verhandlungen, die den Eindruck erwecken könnten, dass oftmals nur wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. "Wir sind keine Objekte der Welt-Politik, wir brauchen echte Hilfe", so Marte. Diese Aussagen spiegeln die dramatische Realität wider, der viele ukrainische Bürger, die durch die anhaltenden Kämpfe und den Mangel an ausländischer Unterstützung betroffen sind, gegenüberstehen. Er appelliert an die Kirchen, wichtige Gemeinschaftsanker in dieser Krisenzeit zu bleiben, besonders für die stark belasteten Familien.
Aktuelle Situation und Nothilfe
Laut Magda Kaczmarek von "Aid to the Church in Need" ist die Lage in der Ukraine geprägt von Angst und Unsicherheit. Nach dem Beginn des Krieges stehen viele Priester und Gemeindemitglieder vor der schwierigen Entscheidung, im Land zu bleiben oder zu fliehen. "Die Bischöfe rufen dazu auf, das Land nicht zu verlassen", erklärte Kaczmarek. Von verschiedenen Orten wie Kiew wird über Luftangriffe und Explosionen berichtet; die Gemeinden versuchen, Schutzräume einzurichten und den Menschen in dieser ausweglosen Situation zu helfen.
Im Auftrag von ACN wurde ein Nothilfe-Paket in Höhe von einer Million Euro geschnürt, um denjenigen, die an vorderster Front arbeiten, Unterstützung zu bieten. Dies umfasst Priester und Ordensleute, die in Pfarreien, bei Flüchtlingen sowie in Waisenhäusern und Altenheimen tätig sind. Die aktuelle Lage zeigt einmal mehr, wie notwendig die Zusammenarbeit und der weltweite Beistand sind, damit die Hoffnung auf Frieden und soziale Unterstützung nicht verloren geht, wie auch P. Marte mit nachdrücklichen Worten unterstreicht.
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