Europa

Trump drängt Europa zu höheren Rüstungsausgaben: Kommt der Handelskrieg?

Die politische Landschaft Europas steht vor einem dramatischen Umbruch! Nach dem überwältigenden Wahlsieg von Donald J. Trump in den USA sind die Reaktionen der europäischen Führer alles andere als euphorisch. Experten warnen vor einem „schnellen und brutalen Übergang“ zu einer neuen Realität, in der der Druck auf Europa, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen, ins Unermessliche steigen wird. Anna Wieslander, Direktorin für Nordeuropa beim Atlantic Council, erklärt: „Trump wird die Europäer drängen, ihre Verteidigungsausgaben auf drei Prozent des BIP zu erhöhen.“

Die NATO-Staaten hatten sich bereits verpflichtet, ihre Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des BIP zu steigern, doch viele Länder haben erst nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 gehandelt. „Die systematische Bedrohung durch Russland macht diesen Wandel äußerst dringend, wenn das amerikanische Engagement nachlässt“, so Wieslander weiter. Trump hat bereits im vergangenen Jahr Druck auf den Kongress ausgeübt, um 61 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine zu verzögern, was die Europäer möglicherweise mit der finanziellen Last allein lassen könnte.

Die drohende Handelskrise

Doch das ist nicht alles! Trump plant, eine 10-prozentige Zollgebühr auf alle Importe, einschließlich europäischer Waren, zu erheben. Dies könnte zu einem Handelskrieg führen, der die europäischen Märkte erschüttern würde. Catherine Fieschi, eine Expertin für europäische Angelegenheiten, warnt: „Wir stehen vor einem doppelten Schlag. Auf der einen Seite gibt es Sicherheitsgarantien, die davon abhängen, dass Europa sich gegen China positioniert.“ Die Angst vor einer vollständigen wirtschaftlichen Kolonialisierung durch die USA könnte sogar die politischen Lager in Europa zusammenschweißen, da sowohl Mainstream- als auch anti-systemische Parteien sich für den Schutz der europäischen Wirtschaft einsetzen.

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Die Herausforderungen, die Trump mit sich bringt, sind enorm. Während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine stärkere europäische strategische Autonomie plädiert, sieht die Realität in Deutschland ganz anders aus. Der Finanzminister Christian Lindner hat die Koalition wegen Streitigkeiten über die Verteidigungsausgaben verlassen, und Bundeskanzler Olaf Scholz steht vor einem Vertrauensvotum im Januar. „Es wird einige Schmerzen geben, bevor diese Schmerzen Europa zu mehr Einheit galvanisieren“, prognostiziert Fieschi. Der bevorstehende Machtwechsel in den USA könnte Europa in eine neue Ära zwingen, in der Zusammenhalt und strategische Unabhängigkeit mehr denn je gefragt sind.

Quelle/Referenz
aljazeera.com

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