In einer entscheidenden Sitzung am Dienstag in Straßburg wird über den zukünftigen Schutzstatus des Wolfes abgestimmt. Die Europäische Kommission hat einen Antrag gestellt, um den Wolf von einer „streng geschützten Tierart“ in die Kategorie „geschützte Tiere“ herabzustufen. Dies würde den EU-Mitgliedstaaten mehr Spielraum geben, um die Jagd auf Wölfe zu regulieren, ohne den Artenschutz gänzlich aufzuheben. Ein solcher Schritt könnte erfolgen, sofern eine Zweidrittelmehrheit, also mindestens 34 von 50 Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention, zustimmt, wie aus einem Bericht von Volksblatt hervorgeht.
Die Bedeutung dieser Entscheidung ist nicht zu unterschätzen: Ein herabgesetzter Schutzstatus könnte dazu führen, dass verschiedene EU-Staaten die Jagd auf Wölfe erlauben. Es bleibt jedoch klar, dass der Zustand der Wolfspopulation nicht gefährdet werden darf, was in einer Pressemitteilung des Europarates betont wurde. Während Vertreter der Landwirtschaft in dieser Änderung eine willkommene Möglichkeit sehen, ihre Interessen zu schützen, äußern Umwelt- und Tierschützer vehemente Kritik daran. Bereits 2022 hatte die Schweiz einen ähnlichen Antrag gestellt, der von der EU abgelehnt wurde, weil es an einem entsprechenden Mandat fehlte, berichtet europa.eu.
Die mögliche Absenkung des Schutzstatus zeigt die Spannungen zwischen wirtschaftlichen Interessen der Landwirtschaft und dem Schutz bedrohter Tierarten. Unabhängig vom Ergebnis der Abstimmung bleibt abzuwarten, wie sich die Wolfpopulation in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche politischen Schritte die EU unternehmen wird, um den Tierschutz in Einklang mit den landwirtschaftlichen Bedürfnissen zu bringen.