Ein tragisches Schicksal ereilte einen Witwer in der Schweiz, der nach dem Verlust seiner Frau um 750.000 Franken kämpft, die sie in ihre Pensionskasse einbezahlt hatte. Die gebürtige Kanadierin starb im Alter von nur 43 Jahren an Krebs, während ihr Mann Thomas Gisler nun feststellen muss, dass die großzügigen Einzahlungen seiner Frau möglicherweise umsonst waren. Ein verstecktes Detail im Vorsorgereglement der Pensionskasse Johnson & Johnson besagt, dass im Todesfall von IV-Rentnern keine Auszahlungen für freiwillige Einkäufe garantiert sind, was Gisler zu dem bitteren Schluss bringt, dass er und ihr gemeinsames Kind nur minimalen Schutz genießen. Als er die Nachricht über die Ablehnung der Rückerstattung erhielt, war der Schock groß. Ludwigs Aussagen, dass die Einzahlungen „verloren“ wären, unterstreichen die Dringlichkeit, die Bestimmungen solcher Policen besser zu verstehen, bevor man viel Geld investiert.
Frau bleibt trotz Einzahlungen ohne finanzielle Rücklagen
Die Forschung zur Altersvorsorge zeigt, dass Frauen in der Schweiz oft unterdurchschnittliche Renten erhalten. Eine Studie ergab, dass die Renten der Frauen im Durchschnitt um 37 % niedriger sind als die der Männer, was auch an der Tatsache liegt, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten oder gar nicht erwerbstätig sind. Ähnlich wie im Fall von Gisler stehen viele Frauen vor dem Problem, dass ihre finanziellen Rücklagen unzureichend sind, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern. Laut der bald erscheinenden Reform des Pensionssystems möchte die Schweizer Regierung diese geschlechtsspezifische Rentenlücke reduzieren, doch viele Frauen sind sich ihrer Altersvorsorge und der damit verbundenen finanziellen Risiken nicht ausreichend bewusst. Oft wird das Thema erst dann relevant, wenn es zu spät ist, wie auch bei Scheidungen, bei denen die Rentenansprüche deutlich abnehmen können.
Das Bewusstsein für die Finanzierung der Altersvorsorge muss also erhöht werden, um Frauen auf die möglichen Armutsfallen aufmerksam zu machen. Es mangelt nicht nur an finanzieller Bildung, sondern auch an passenden Maßnahmen, um die Gleichstellung in der Erwerbsbevölkerung zu fördern. Die Problematik liegt im System selbst: Ein großes Segment der Frauen ist in der beruflichen Altersvorsorge benachteiligt, was zu finanziellen Schwierigkeiten im Alter führt. Dies wird als dringendes Problem angesehen, das konkret angegangen werden muss, damit zukünftige Generationen nicht im Alter auf Sozialleistungen angewiesen sind, um ihren Lebensstandard halten zu können.
Weitere Details über die herausfordernde Situation der Altersvorsorge und genderbedingte Unterschiede in den Renten sind in den Artikeln von bluewin.ch und swissinfo.ch zu finden.
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