Trump kündigt Zölle auf Goldbarren ab – Was bedeutet das für die Schweiz?

Trump kündigt Zölle auf Goldbarren ab – Was bedeutet das für die Schweiz?

Vienna, Österreich - US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass es keine Zölle auf Gold geben wird. Diese Erklärung wurde auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social veröffentlicht und folgt auf die Verwirrung um die Zölle, die zunächst auf die Einfuhr von Goldbarren verhängt werden sollten. Die Einzelheiten zu dieser Entscheidung wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Reuters berichtet, dass die US-Regierung plant, bald mit einem Erlass „Fehlinformationen“ zu korrigieren, die hinsichtlich dieser Zollpolitik aufgetreten sind. Hintergrund dieser Entwicklungen ist eine Entscheidung der US-Zollbehörde Customs Border Protection (CBP) aus der Vorwoche, die einen Importzoll von 39 Prozent auf meistgehandelte Goldbarren aus der Schweiz in Erwägung zog.

Die betroffenen Goldbarren umfassen Ein-Kilogramm-Barren sowie 100-Unzen-Barren. Der Zollcode sollte geändert werden, was zu erheblicher Verwirrung in der Goldbranche führte. Im April hatte die US-Regierung nur den alten Zollcode in die Liste der zollfreien Produkte aufgenommen. Aus diesem Grund setzten einige Branchenvertreter ihre Lieferungen in die USA vorsichtshalber aus. Experten vermuten, dass es sich dabei um ein Versehen handelt, das nun mit Trumps neuer Anordnung möglicherweise geklärt wird.

Folgen für die Schweizer Goldindustrie

Die Entscheidung über die Zölle könnte erhebliche Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft haben. Die Schweiz hat sich als führendes Raffineriezentrum etabliert, das jährlich Tausende Tonnen Gold verarbeitet und exportiert. Die US-Zollbehörden hatten angekündigt, dass der Zollsatz von 39 Prozent auch für Goldbarren gilt, was vorher nicht angenommen wurde. Laut Berichten wird das neue Vorgehen dazu führen, dass Tausende Tonnen Gold, die normalerweise zollfrei in die USA importiert wurden, nun einer hohen Abgabe unterliegen könnten.

Die Zollbehörde CBS informierte am 31. Juli über die neuen Zölle. Diese Maßnahme trifft die Schweiz besonders hart, die im Jahr 2025 fast 500 Tonnen Gold im Wert von 39 Milliarden Franken in die USA exportierte. Analysten warnen davor, dass diese Zölle nicht nur den Goldpreis, sondern auch die Handelsbilanz zwischen den USA und der Schweiz negativ beeinflussen könnten, sollte die Situation nicht geklärt werden. Kritiker haben bereits Trumps vorherige Handelsstrategien als problematisch bezeichnet, da sie die Handelsbilanzdefizite verschärfen könnten.

Stabilität des Goldpreises trotz Unsicherheit

Trotz der Unklarheit über die Zölle blieb der Goldpreis stabil. In London lag er bei 3.392 Dollar je Feinunze, während die Preise im Future-Handel in New York über 3.500 Dollar stiegen. Diese Stabilität wird als Zeichen dafür gewertet, dass der Markt die aktuelle Unsicherheit im Zollbereich bereits in seine Preisgestaltung einbezieht. Gleichzeitig haben einige Rohstoffstrategen die Maßnahmen als potenziell „tektonische Verschiebung auf dem Goldmarkt“ bezeichnet, die langfristige Folgen für die internationale Goldhandelsstruktur haben könnte.

Die Schweizer Edelmetallindustrie beobachtet die Lage genau. Christoph Wild, Präsident des Verbands der Schweizer Edelmetallindustrie, äußerte, dass niemand bereit sei, 39 Prozent Zoll zu zahlen. Es wird diskutiert, ob Schweizer Goldunternehmen in den USA investieren oder sogar Gold aus US-Minen kaufen sollten, um den möglichen wirtschaftlichen Folgen entgegenzuwirken.

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OrtVienna, Österreich
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