
In Myanmar hat ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7 am 28. März 2025, um 12:50 Uhr Ortszeit, die Region erschüttert. Die Stadt Sagaing, nahe dem Epizentrum, ist am stärksten betroffen. Offizielle Angaben der Militärjunta berichten von mehr als 2.000 Todesopfern und über 2.370 Verletzten, während Experten die tatsächliche Zahl für deutlich höher halten. Die Zerstörung ist enorm: Wohn- und Bürogebäude, Brücken und historische Bauwerke wurden schwer beschädigt und sind teils völlig zerstört. Zudem gibt es Berichte über verwahrlosende Zustände, insbesondere in Sagaing, wo den Rettungskräften die Leichensäcke ausgegangen sind, und die Stadt vom Geruch verwesender Leichen erfüllt ist, berichtete die Nachrichtenagentur.
Die Situation vor Ort ist verzweifelt: Millionen Menschen leben in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten. Gleichzeitig haben die verheerenden Erschütterungen auch in Thailand Schäden hinterlassen. In Bangkok wurden die Sucharbeiten an einem eingestürzten Hochhaus-Rohbau fortgesetzt, wo weitere fünf Leichen entdeckt wurden. Die Todeszahl in Bangkok beläuft sich nun auf über 20, während mehr als 70 Menschen weiterhin vermisst werden. Die zivile Infrastruktur in Myanmar ist durch die politischen und militärischen Bedingungen stark eingeschränkt, was die humanitäre Hilfe zusätzlich erschwert. Hilfsorganisationen wie Malteser International haben sofortige Nothilfeaktionen gestartet, um den Betroffenen mit Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneartikeln, Decken und anderen dringend benötigten Gütern zu helfen.
Hilfsmaßnahmen und internationale Unterstützung
Spenden aus Ländern wie China, Großbritannien, Indien, Russland und von den Vereinten Nationen treffen in Myanmar ein, um die Leidenden zu unterstützen. Dennoch bestehen Bedenken, dass die Militärjunta die bereitgestellten Mittel für andere Zwecke verwenden könnte, warnte Human Rights Watch, die einen uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe für die Erdbebenüberlebenden fordert.
Zusätzlich wurde der Internetzugang in vielen betroffenen Gebieten eingeschränkt, was die Koordination der Hilfsmaßnahmen erschwert. Die politischen Verhältnisse in Myanmar, die seit dem brutalen Putsch im Jahr 2021 herrschen, wirken sich negativ auf die Effektivität der Hilfsmaßnahmen aus. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, Hilfe zu leisten, während die Regierung des Landes eine strenge Kontrolle über den Informationsfluss und die Verteilung der Hilfsgüter ausübt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung