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Am Moskauer Flughafen Wnukowo wurde ein amerikanischer Staatsbürger wegen des Besitzes von Hanf-Gummibärchen festgenommen. Laut dem Telegram-Kanal „Mash“ hatte der Mann angeblich ein halbes Kilo Marihuana im Gepäck, was ihn in die U-Haft brachte. In Russland sind die Strafen für Drogenschmuggel äußerst drastisch – sie können zwischen fünf und zehn Jahren Haft betragen. Einige Berichte deuten jedoch darauf hin, dass die Mengenangabe übertrieben sein könnte, da sie sich wahrscheinlich auf das Gesamtgewicht der Gummibärchen bezieht, anstatt auf die tatsächliche Menge an Cannabis.
Diese Festnahme geschah in einem Kontext, in dem der Kreml zunehmend versucht, politische Druckmittel durch die Festnahme ausländischer Bürger zu schaffen. So spiegelt der Vorfall eine gängige Praxis wider, bei der westliche Touristen als „Faustpfand“ für mögliche Gefangenenaustausch-Verhandlungen genutzt werden. Besonders interessant ist, dass dieser Vorfall im Schatten des jüngsten Gefangenenaustauschs zwischen den USA und Russland steht, bei dem der Amerikaner Marc Fogel freigekommen ist, wie Tagesschau berichtete. Fogel war 2021 wegen Drogenschmuggels verurteilt worden, als man bei ihm am Moskauer Flughafen Marihuana und Cannabisöl entdeckte. Er verbüßte eine 14-jährige Haftstrafe unter dem Vorwurf, diese Substanzen zu medizinischen Zwecken zur Behandlung seiner Migräne mitzunehmen.
Die Verhandlungen zur Freilassung von Fogel sind die erste hochrangige Reise eines US-Vertreters nach Russland seit Jahren. Der stellvertretende US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, spielte eine zentrale Rolle in diesem Austausch. Das Weiße Haus betrachtete diesen Schritt als „Zeichen des guten Willens“ seitens russischer Behörden inmitten der angespannten geopolitischen Lage. Es bleibt jedoch ungeklärt, welche Zugeständnisse die USA im Rahmen dieses Austausches gemacht haben. Beobachter erklären, dass solche Austausche in der Vergangenheit oft mit ähnlichen Fällen verknüpft waren, in denen westliche Bürger unter fragwürdigen Vorwänden festgenommen wurden, um Verbrecher im Austausch freizubekommen.
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