Trump: Kim Jong Un vermisst ihn – doch es gibt einen neuen Führer
Trump behauptet, Kim Jong Un vermisse ihn, doch die Situation hat sich geändert. Der nordkoreanische Führer zeigt sich nun entschlossener und kooperiert enger mit Russland. Was kommt als Nächstes?
Trump: Kim Jong Un vermisst ihn – doch es gibt einen neuen Führer
Kein amerikanischer Präsident hat die Beziehungen zu Nordkorea so gehandhabt wie Donald Trump. Der ehemalige Präsident ging von Drohungen gegen Kim Jong Un mit „Feuer und Wut“ über, falls der nordkoreanische Führer weiterhin Raketen testet, hin zu einer enge Freundschaft, die von Briefwechsel geprägt war und in einer Reihe von beispiellosen Gipfeltreffen gipfelte. Trump prahlte sogar damit, dass die beiden „sich verliebt“ hätten.
Die Herausforderungen einer neuen Ära
Jetzt wird diese unwahrscheinliche Freundschaft auf die Probe gestellt. Der ehemalige Präsident wird voraussichtlich ins Weiße Haus zurückkehren – zu einem Zeitpunkt, an dem die USA und ihre Allianzpartner aufgrund von Kims Bedrohungen in großer Alarmbereitschaft sind. Pyongyang soll Tausende Soldaten und Tonnen von Munition nach Russland geschickt haben, während Moskau Krieg gegen die Ukraine führt. Westliche Führer betrachten dies als eine gravierende Eskalation. Kurz vor dem Wahlsieg von Trump gab es erneut eine Bedrohung – Nordkorea testete eine interkontinentale ballistische Rakete, die jede Region der Vereinigten Staaten erreichen kann.
Eine riskante Rückkehr
Auf dem Wahlkampfpodest erklärte Trump, Kim „fehle“ er und ließ verlauten, das Land würde sich unter seiner Rückkehr nicht „auffällig“ verhalten. Doch die zweite Amtszeit Trumps wird sich mit einem selbstbewussteren und möglicherweise gefährlicheren nordkoreanischen Führer auseinandersetzen müssen. Kim und möglicherweise sein Arsenal sind nun durch wachsende Ties zu Moskau gestärkt, und er hat seine Haltung gegenüber den USA und ihrem Verbündeten Südkorea nach der gescheiterten Diplomatie in der letzten Trump-Ära verhärtet.
Der diplomatische Stillstand
Diese Situation macht es umso herausfordernder, ein Abkommen zur Eindämmung des nordkoreanischen Waffenprogramms zu erreichen. Experten fragen sich, ob Trump, bekannt für seine impulsive Außenpolitik, die Zielvorgaben ändern könnte, um den USA von Nordkorea zu begegnen. Die Serie von Treffen zwischen Trump und Kim in 2018-19, die in Singapur, Hanoi und der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea stattfanden, verschaffte beiden Führern eine bisher unbekannte Öffentlichkeitswirksamkeit.
Obwohl diese Gespräche ohne Durchbruch endeten und ein abruptes Ende des Gipfels in Hanoi 2019 für Kim einen erheblichen Gesichtsverlust darstellte, zeigt er sich dennoch entschlossen, die Anzahl der nuklearen Waffen exponentiell zu erhöhen. Laut Rachel Minyoung Lee, einer Senior Fellow am Stimson Center in Washington, haben sich die Umstände im Umgang mit Nordkorea seit damals grundlegend verändert.
Die geopolitischen Spannungen
Die geopolitischen Spannungen seit Trumps letzter Amtszeit haben die Grundlagen für jegliches Engagement zwischen den USA und Nordkorea fundamental verändert. Putins Krieg in der Ukraine hat Russland nicht nur näher an Nordkorea gebracht, sondern auch an China – den wichtigsten geopolitischen Rivalen der USA. Selbst wenn Trump Bewunderung für Putin geäußert hat, gibt es Grenzen, wie weit er diese Beziehungen umgestalten kann, um Beijing entgegenzutreten.
Trump wird sich zudem mit einem ganz anderen Südkorea auseinandersetzen müssen, wo die konservative Regierung von Yoon Suk Yeol als starker Partner der USA auftritt, um die Abschreckung gegenüber Nordkorea zu erhöhen. Angesichts der Bedrohungen durch Nordkorea, Russland und China ist die Wahrscheinlichkeit, dass die USA Südkorea aufgeben, gering.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie Trump auf seine Rückkehr reagiert und welches strategische Engagement er mit Kim Jong Un eingehen könnte. Die geopolitischen Rahmenbedingungen sind kompliziert und erfordern kluge Entscheidungen, um die Sicherheit sowohl regional als auch international zu gewährleisten.
Berichte von CNNs Mike Valerio und Yoonjung Seo flossen in diese Analyse ein.