
Mit dem endgültigen Sturz von Baschar al-Assad in Syrien steht das Land an der Schwelle zu einem neuen Kapitel. Nach 24 Jahren unangefochtener Herrschaft und 13 Jahren Bürgerkrieg hat Assad, der am Sonntag aus Damaskus geflohen ist, Asyl in Russland erhalten. Ein Kollege des ORF, Karim El-Gawhary, kommentierte die Situation mit den Worten: „Diesen Moment kann man den Syrern wirklich nicht nehmen.“ Die Straßen sind voll von jubilierenden Menschen, die endlich die Hoffnung auf einen Neuanfang schöpfen. Doch trotz der Euphorie bleibt die Zukunft unsicher, und Kämpfe zwischen konkurrierenden Gruppen zeigen, dass die Lage weiterhin angespannt bleibt, wie auch bei Heute.at berichtet wird.
Die angespannte Lage nach dem Machtwechsel
Das Machtvakuum könnte zu neuen Konflikten führen, da mehrere Rebellengruppen, darunter die Islamistengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die Kontrolle über große Teile des Landes übernommen haben. HTS, die sich zuvor von Terrororganisationen wie IS und Al-Kaida distanziert hat, könnte jedoch nicht allein die Macht übernehmen. Ihre vorangegangene Brutalität und die Kontrolle über Regionen werfen Fragen auf, ob eine friedliche Übergabe der Macht möglich ist. Der Abgang von Assad markiert nicht nur das Ende seiner Diktatur, sondern auch einen Wendepunkt in der regionalen Politik, da Iran, dessen Einfluss stark von Assads Führung abhängig war, in einer schwierigen Lage ist, wie die Nachrichten.at ausführlich erklärt.
Der Sturz Assads könnte auch weitreichende geopolitische Folgen haben. Israel, als Nachbarstaat, sieht in dieser Entwicklung eine Bedrohung für den Iran sowie für seine eigenen Sicherheitsinteressen. Der Zusammenbruch von Assads Herrschaft könnte den Einfluss der Hisbollah im Libanon schwächen und zu einem leichteren Zugang für Israel führen, um gegen iranische Aktivitäten vorzugehen. Israelische Analysten sprechen bereits von einem "regionalen Erdbeben", das möglicherweise weitere Umwälzungen in der Region nach sich zieht.
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