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Im Schatten der Münchner Sicherheitskonferenz äußerte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besorgt über die aktuellen Äußerungen US-amerikanischer Regierungsvertreter zur Waffenruhe mit Russland. In einem Interview mit der ARD betonte Selenskyj, dass die Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, die für Russland vorteilhaft seien, nicht die richtige Richtung widerspiegeln. „Das Problem ist, dass die USA heute Dinge sagen, die für Putin sehr angenehm sind“, so Selenskyj, der anfügte, dass die Idee eines schnellen Waffenstillstands als Erfolg falsch sei. Weiterhin kritisierte er Hegseth und dessen Einschätzung, dass eine Rückkehr der Ukraine zu den Grenzen von 2014 „unrealistisch“ sei, und forderte eine tiefere Auseinandersetzung mit den spezifischen Gegebenheiten der Region, wie krone.at berichtete.
Dringende Sicherheitsgarantien gefordert
Selenskyj formulierte klare Bedingungen im Interview mit NBC für ein Friedensabkommen mit Russland: Ohne Sicherheitsgarantien werde er keinen Kompromiss akzeptieren, der die Ukraine nicht einbeziehe. Dies wolle er nicht hinnehmen, auch wenn US-Präsident Donald Trump kürzlich ein Telefonat mit Putin führte, ohne sich vorher mit der Ukraine oder europäischen Partnern abzustimmen. „Nein“, antwortete Selenskyj auf die Frage, ob er eine Einigung zwischen den USA und Russland akzeptieren könne, die ohne die Ukraine zustande kam. Er forderte eine gerechte und transparente Zusammenarbeit, die auch die militärische Sicherheit seines Landes in den Fokus rückt. Nur mit starken Garantien sei ein Wirtschaftsabkommen zwischen der Ukraine und den USA denkbar, wie tagesschau.de berichtete.
Die Ukraine bleibt zudem in einem hektischen Militäreinsatz, wobei Selenskyj meldete, die ukrainischen Streitkräfte hätten einige Erfolge erzielt und konnten das zuvor von Russland besetzte Dorf Pischtschane zurückerobern. Gleichzeitig warnte er, dass, falls Russland nicht zurückgedrängt werde, es auch andere NATO-Staaten angreifen könnte. „Es gibt Risiken, dass dies Polen oder Litauen sein könnte“, fügte er hinzu. Auch die militärischen Auseinandersetzungen in der Region Kursk nehmen zu, während die Ukraine weiterhin unter Angriffen leidet, die zuletzt auch die Heizungsinfrastruktur in der Stadt Mykolajiw beeinträchtigten und hunderttausenden Menschen die Wärme nahmen.
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