Russischer Priester kritisiert Kirche: Kriegskritiker werden verfolgt!
Würzburg, Deutschland - In einem dramatischen Vorwurf kritisiert der russische Erzpriester Alexej Uminski die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) und deren patriarchale Führung unter Kyrill I. Er behauptet, dass die Kirche mittlerweile eine enge Allianz mit dem staatlichen Regime, geführt von Präsident Wladimir Putin, eingegangen sei. Laut Uminski hat die Kirche die Stimmen und die Rechte jener Christen, die sich gegen die „antichristliche Haltung“ des Patriarchen und die Ideologie der „Russischen Welt“ stemmen, brutal unterdrückt. In einem Interview mit der Zeitung „Die Tagespost“ bezeichnete Uminski die Verfolgung von Glaubensbrüdern als ein alarmierendes Zeichen der geistlichen Degeneration in Russland und wies darauf hin, dass viele politische Häftlinge, darunter auch Gläubige, aufgrund stark unterdrückter abweichenden Meinungen hinter Gittern sitzen mussten. Diese Situation wird von ihm als bedrohliches Beispiel für die autoritäre Wende im russischen System beschrieben, in dem die Kirche als unterstützende Institution für die Regierenden fungiert, auch um ihre eigenen Interessen zu wahren, wie kathpress.at berichtet.
Der Aufstieg von Kyrill I. und die Staatskirche
Patriarch Kyrill I. hat sich seit seiner Wahl 2009 zur Schlüsselfigur der Russischen Orthodoxen Kirche entwickelt. Er führte die Kirche immer enger an den Staat heran und wird oft als engster Verbündeter Putins angesehen. Besonders auffällig ist Kyrills Unterstützung für den aggressiven Krieg gegen die Ukraine, den er als „Heiligen Krieg“ rechtfertigt und die ukrainische Identität in Frage stellt. Diese Wandlung hin zur politischen Einflussnahme, die bereits in seinen früheren politischen Ansichten reflektiert wurde, zeigt sich auch in seiner Zusammenarbeit mit dem KGB, wo Kyrill bereits 1972 als Agent tätig war. Diese Verstrickungen mit dem Staat sorgen dafür, dass sich die Kirche zunehmend von ihrer ursprünglichen Mission entfernt, wie die Wikipedia Dokumentation über ihn verdeutlicht. In seinen Predigten betont Kyrill, dass Russland in einem metaphysischen Kampf gegen den Westen stehe, was nicht nur die religiöse, sondern auch die politische Landschaft des Landes stark polarisiert.
Uminskis Ausschluss aus der ROK und seine anschließende Berufung in die Kirche von Paris sind weitere Indizien für die alarmierende Lage der Religionsfreiheit in Russland. Die Situation stellt nicht nur eine Herausforderung für die Glaubenden dar, sondern wirft auch grundlegende Fragen zu der Rolle der Kirche in einem zunehmend repressiven politischen Klima auf. „Die Stimme der Kirche wird nur noch gehört, wenn sie im Einklang mit dem Staat steht“, so Uminski, während das Schicksal von Kritikern, die sich gegen diesen Kurs stemmen, oft in den dunklen Schatten der Gefängnisse verbannt wird.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Würzburg, Deutschland |
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