Ein russischer Mann wurde von Südkorea in die USA ausgewiesen, um sich dort mit Anklagen im Zusammenhang mit einer Ransomware-Gruppe auseinanderzusetzen, die angeblich über 16 Millionen Dollar von Opfern weltweit erpresst hat, so die US-Behörden am Montag.
Wer ist Evgenii Ptitsyn?
Der 42-jährige Evgenii Ptitsyn wird beschuldigt, den Verkauf, die Verteilung und den Betrieb von Phobos, einer Art Ransomware, die in über 1.000 Angriffen auf öffentliche und private Organisationen eingesetzt wurde, verwaltet zu haben, so das Justizministerium. Zu den Opfern dieser Ransomware zählen Regierungsbehörden, Gesundheitseinrichtungen und Schulen.
FBI-Erfolg und Extraditionsfragen
Die Nachricht ist ein Erfolg für das FBI, das normalerweise darauf warten muss, dass mutmaßliche Ransomware-Köpfe Russland verlassen, um zu versuchen, sie festzunehmen, da die USA und Russland kein Auslieferungsabkommen haben. Im vergangenen Jahr erpressten Betreiber von Phobos ein in North Carolina ansässiges Kinderkrankenhaus um etwa 100.000 Dollar und ein öffentliches Schulsystem in Kalifornien um etwa 300.000 Dollar, wie aus der Anklage hervorgeht.
Anklagen gegen Ptitsyn
Ptitsyn sieht sich unter anderem Anschuldigungen wegen Draht- und Computerbetrugsverschwörung gegenüber. Er trat am 4. November in einem Gericht im Distrikt Maryland erstmals in Erscheinung. Das Justizministerium erklärte, dass CNN versucht, einen Anwalt für Ptitsyn zu finden, um einen Kommentar einzuholen.
Die Rolle von Ptitsyn in der Ransomware-Gruppe
Ptitsyn hatte angeblich eine führende Rolle in der Phobos-Ransomware-Gruppe inne und überwachte eine Kryptowährungs-Wallet, die Zahlungen von "Partnern" sammelte, also Hackern, die für den Zugang zur Ransomware zahlten. Diese Ransomware gibt es mindestens seit 2019, so die Erkenntnisse von Cybersicherheitsexperten.
Aufklärung der Cyberkriminalität
Die Festnahme von Ptitsyn ist ein weiteres Beispiel für die aggressive Vorgehensweise des Justizministeriums zur Bekämpfung der Ransomware-Problematik, die amerikanischen Unternehmen, Schulen und Krankenhäuser hohe Millionenverluste beschert hat.
Ransomware-Zahlungen und globale Trends
Trotz der Bemühungen der US-Regierung, den Geldfluss der Cyberkriminellen zu unterbrechen, erpressten diese im vergangenen Jahr rekordverdächtige 1,1 Milliarden Dollar an Lösegeldern von Opferorganisationen weltweit, so ein Bericht des Krypto-Tracking-Unternehmens Chainalysis.
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