Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, dass er sich nach dem Verbleib des amerikanischen Journalisten Austin Tice erkundigen werde, der seit 2012 in Syrien vermisst wird. Dies äußerte er während einer umfangreichen Pressekonferenz zum Jahresende, als er auf eine Frage des NBC-Korrespondenten Keir Simmons antwortete.
Putins Pläne zur Befragung Assads
Auf die Frage von Simmons, ob er mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad über Tice sprechen werde, antwortete Putin: „Ich habe seit seiner Ankunft in Moskau kein Treffen mit Präsident Assad gehabt, aber ich plane, ihn zu treffen; ich werde definitiv mit ihm reden.“ Damit bezog sich Putin auf den syrischen Diktator, der nach dem Zusammenbruch seines Regimes in Russland Zuflucht gesucht hat.
In Zweifel gezogene Kenntnisse über Tice
Jedoch deutete Putin an, dass Assad möglicherweise keine Kenntnisse über das Schicksal von Tice habe. „Aber wir sind erwachsene Menschen, wir verstehen das, oder? Vor 12 Jahren verschwand ein Mann in Syrien! Wir wissen, wie die Situation damals war; es gab aktive Kampfhandlungen auf beiden Seiten. Weiß Präsident Assad selbst, was mit diesem amerikanischen Staatsbürger geschehen ist, der als Journalist seinen Dienst in einem Kriegsgebiet tat? Dennoch verspreche ich, diese Frage denjenigen zu stellen, die die Situation vor Ort in Syrien heute kontrollieren.“
Appell von Tices Mutter
Die Frage von Simmons kam, nachdem NBC einen emotionalen Brief veröffentlicht hatte, den Tices Mutter an Putin gesendet hatte. In diesem Brief bat sie den russischen Präsidenten um Hilfe bei der Suche nach ihrem Sohn: „Die aktuelle Situation in Syrien zwingt uns, um Ihre Hilfe zu bitten, um Austin zu finden und unsere Familie sicher wieder zu vereinen“, schrieb sie. „Sie haben tiefgreifende Verbindungen zur syrischen Regierung, die für unsere unermüdlichen Bemühungen, Austin zu finden und unsere Familie zu vereinen, von großem Nutzen sein können.“
Weihnachtsbotschaft und Reisebereitschaft
Sie fügte hinzu, dass sie „natürlich bereit seien, nach Moskau oder an jeden Ort der Erde zu reisen, um Austin in die Arme zu schließen und ihn sicher nach Hause zu bringen.“ In einem Interview mit NBC News sagte Debra Tice, dass sie keine Bedenken habe, Putin um Hilfe zu bitten: „Natürlich kontaktiere ich mächtige Menschen, damit sie uns helfen können.“
Russland und die Suche nach Austin Tice
Tice, ein freiberuflicher Journalist, wird seit mehr als einem Jahrzehnt in Syrien festgehalten. Der dramatische Zusammenbruch von Bashar al-Assads Regime bietet laut aktuellen und ehemaligen US-Beamten neue Möglichkeiten, frische Informationen über den amerikanischen Staatsbürger zu sammeln.
Marathon-Pressekonferenz und neue Entwicklungen
Putin hielt am Donnerstag eine Marathon-Pressekonferenz ab, die aus einer öffentlichen Frage-und-Antwort-Runde sowie einem telefonischen Austausch mit Bürgern bestand, um seine umfassende Kontrolle über alle Aspekte des Landes zu demonstrieren. Putins Bemerkungen zu Tice kamen, nachdem der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag bekannt gegeben hatte, dass der zuständige US-Beauftragte für Geiselnahmen derzeit in Amman, Jordanien, ist, um die Suche nach Tice zu unterstützen.
Der Sonderbeauftragte für geiselnahmebezogene Angelegenheiten (SPEHA), Roger Carstens, war kürzlich in Beirut, Libanon, um die dringenden Bemühungen zur Auffindung des amerikanischen Journalisten zu unterstützen. Auf die Frage, ob Carstens nach Damaskus reisen würde, ließ Miller diese Möglichkeit offen, wies jedoch darauf hin, dass es „Überlegungen gibt, die wir anstellen müssen, bevor wir US-Personal an einen Ort wie Syrien entsenden.“ Er betonte zudem, dass die USA in Kontakt mit mehreren Gruppen vor Ort in Syrien stehen, um Hinweise zu Tice zu verfolgen.
Die Berichterstattung über diesen Fall wird fortgesetzt, da die Suche nach Austin Tice weitergeht.
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