
In Charkiw kam es am heutigen Freitag, dem 4. April 2025, zu verheerenden russischen Angriffen, die mindestens vier Menschenleben forderten. Bürgermeister Ihor Terechow meldete, dass zuvor bereits drei Todesopfer gemeldet worden waren, bevor eine weitere Leiche aus den Trümmern geborgen wurde. Die Zahl der Verletzten ist unklar: Während Terechow von 32 Verletzten spricht, nennt der Gouverneur der Region Charkiw eine höhere Zahl von 35.
Zusätzlich wurden in den angrenzenden Region Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kiew sechs weitere Verletzte gemeldet. Russland wird für diese Angriffe verantwortlich gemacht. Regionalgouverneur Serhij Lysak berichtete von der Zerstörung von 13 Drohnen, wobei auch Schäden in Dnipro und den Vororten registriert wurden. In der Nacht gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass 107 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört wurden, darunter 34 über der Region Kursk.
Verstärkter Einsatz von Drohnen
Die Eskalation der Angriffe erfolgt in einem Kontext, in dem sowohl Russland als auch die Ukraine Drohnen in zunehmend innovativen und strategischen Rollen einsetzen. So berichtete das ZDF, dass die Ukraine eine Marinedrohne entwickelt hat, die zwei russische Hubschrauber abschoss. Der Militärexperte Fabian Hinz erklärte, dass Drohnen eine entscheidende Rolle im Kriegsverlauf spielen und die Ukraine hohe Abschussquoten von über 90% bei den russischen Shahed-Drohnen erreicht.
Russland hingegen hat seine Taktik angepasst, indem es die Flughöhen und Geschwindigkeiten seiner Drohnen variiert und sogenannte "Decoys" einsetzt, um die Verteidigung zu überlisten. Die Ukraine hingegen hat spezielle Soldaten ausgebildet, die FPV-Drohnen, die per Kameratechnik gesteuert werden, mit Schrotflinten abfangen können.
Angriffe auf kritische Infrastruktur
Experten weisen darauf hin, dass Russland seine Angriffe intensiviert, um die ukrainische Energieversorgung und kritische Infrastruktur zu destabilisieren. Die Ukraine hat in Reaktion darauf ein akustisches Detektionssystem entwickelt, um Drohnenangriffe frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus verbessern ukrainische Kräfte ihre Störmaßnahmen gegen feindliche Drohnen.
Russland experimentiert unterdessen mit neuer Technologie, beispielsweise mit Glasfaserkabeln zur Steuerung von FPV-Drohnen und mit Starlink-Antennen, um die Robustheit seiner Angriffe zu erhöhen. Dieses Wettrüsten im Bereich der Drohnentechnologie wird durch die anhaltenden Konflikte in der Region weiter angeheizt, die seit Februar 2022 andauern.
Die Situation bleibt angespannt, und sowohl die humanitären als auch die sicherheitspolitischen Auswirkungen dieser Angriffe werfen Fragen auf, die über das unmittelbare Geschehen hinausgehen. Die Eskalation in Charkiw ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der Einsatz von Drohnen die Dynamik des Kriegs in der Ukraine maßgeblich beeinflusst.
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