80 Jahre seit der Atombombenabwurf auf Japan: Nukleare Drohungen halten an

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80 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima warnt die Welt vor einem wachsenden nuklearen Risiko. Experten betonen die Dringlichkeit, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die globale Sicherheit zu stärken.

80 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima warnt die Welt vor einem wachsenden nuklearen Risiko. Experten betonen die Dringlichkeit, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die globale Sicherheit zu stärken.
80 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima warnt die Welt vor einem wachsenden nuklearen Risiko. Experten betonen die Dringlichkeit, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die globale Sicherheit zu stärken.

80 Jahre seit der Atombombenabwurf auf Japan: Nukleare Drohungen halten an

Während die Welt den 80. Jahrestag des ersten Einsatzes einer Nuklearwaffe auf die japanische Stadt Hiroshima am Ende des Zweiten Weltkriegs gedenkt, warnen Experten und Überlebende, dass die Menschheit näher denn je daran ist, diese Waffen erneut zu erleben. Vor 80 Jahren, am 6. August 1945, ließ ein US-Bomber vom Typ B-29 die Atombombe „Little Boy“ auf Hiroshima fallen. Nur drei Tage später wurde die benachbarte Stadt Nagasaki von einer zweiten US-Atombombe getroffen.

Die verheerenden Folgen der Atombombenabwürfe

Bei den Angriffen starben mehr als 110.000 Menschen sofort, während Hunderttausende weitere im Laufe der Jahre an den Folgen von Verletzungen und strahlenbedingten Krankheiten litten. Bis heute sind dies die einzigen Einsätze von Nuklearwaffen in Konflikten, und dennoch stellen diese Waffen eine akute Bedrohung dar.

Wachsende nukleare Bedrohungen

„Wir haben nicht mehr viel Zeit, während wir uns einer größeren nuklearen Bedrohung als je zuvor gegenübersehen“, erklärte die japanische Organisation Nihon Hidankyo, die aus Überlebenden besteht und im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz zur Abschaffung von Atomwaffen erhielt. „Unsere größte Herausforderung besteht darin, die nuklearen Waffenstaaten dazu zu bringen, uns wenigstens ein wenig zuzuhören.“

Die gegenwärtigen Spannungen spiegeln sich in den letzten Wochen wider, wie etwa der nuklearen Drohgebärde zwischen Russland und den USA im Zusammenhang mit der Invasion Moskaus in die Ukraine. Zudem gab es in den letzten Monaten US-Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, um Teherans Atomprogramm zu stoppen. Auch der Konflikt zwischen Indien und Pakistan über die umstrittene Region Kaschmir hat die Welt alarmiert.

Alarming Signs und das „Doomsday Clock“-Konzept

Hans Kristensen, Senior Fellow am Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), berichtete im Juni von einem klaren Trend ansteigender Nukleararsenale und verschärfter nuklearer Rhetorik. Die besorgniserregenden Entwicklungen trugen dazu bei, dass die „Doomsday Clock“ des Bulletin of the Atomic Scientists näher als je zuvor an Mitternacht gerückt wurde – jetzt auf 89 Sekunden. Diese kleine Veränderung sollte keinesfalls als Grund zur Feier betrachtet werden, da sie eine extrem gefährliche Situation anzeigt.

„Die Länder, die über Nuklearwaffen verfügen, vergrößern die Größe und Rolle ihrer Arsenale und investieren hunderte Milliarden Dollar in Waffen, die in der Lage sind, Zivilisationen zu zerstören“, heißt es im Bericht der „Doomsday Clock“.

Aktuelle Lagerbestände und die nukleare Zukunft

Die Hiroshima-Atombombe hatte eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen und würde nach heutigen Maßstäben als schwache nukleare Waffe gelten. Im Gegensatz dazu hat die größte Nuklearwaffe im US-Arsenal eine Sprengkraft von 1,2 Megatonnen und ist damit 80 Mal stärker. Ein einziger moderner Atomsprengkopf könnte, wenn er über einer großen Stadt detoniert, Millionen Menschen auf der Stelle töten.

Aktuell gibt es mehr als 12.000 nukleare Sprengköpfe, verteilt auf neun Atommächte: die USA, Russland, China, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel. Laut dem SIPRI-Report setzen fast alle dieser Länder ihre intensiven Programme zur Modernisierung nuklearer Waffen fort.

Die Zukunft der nuklearen Rüstung in verschiedenen Ländern

Die USA und Russland halten zusammen etwa 90 % der weltweiten Nuklearwaffen, während kleinere Atommächte, wie China, Indien und Nordkorea, ihre Arsenale ausbauen oder planen. Insbesondere China fügt jährlich etwa 100 Nuklearsprengköpfe hinzu. Nordkorea zeigt sich wenig kooperativ; Kim Yo Jong, die Schwester des Führers Kim Jong Un, erklärte eindeutig, dass Pyongyang seine nuklearen Waffen nicht im Austausch für Gespräche mit Washington und Seoul aufgeben werde.

„Jeder Versuch, die Position der DVRK als Nuklearwaffenstaat zu leugnen, wird rundweg abgelehnt“, warnte sie, wobei DVRK für die Demokratische Volksrepublik Korea steht.