In einem dramatischen Zeichen der globalen Machtverschiebung versammelt Russland die Weltspitzen in Kazan, während der Krieg in der Ukraine weiter tobt.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bühne für das größte internationale Ereignis seit Jahren bereitet: das BRICS-Gipfeltreffen in Kazan. Führer aus zwei Dutzend Nationen sind am Dienstag eingetroffen, um an diesem dreitägigen Spektakel teilzunehmen, das nicht nur die geopolitische Landschaft, sondern auch Putins Position im globalen Machtspiel beeinflussen könnte. Die BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, hat sich zum Ziel gesetzt, die westliche Dominanz herauszufordern und alternative Wege der globalen Zusammenarbeit zu erkunden.
Wer ist dabei?
Unter den Teilnehmern sind prominente Staatsoberhäupter wie Indiens Premierminister Narendra Modi, Chinas Präsident Xi Jinping und Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. Auch die Präsidenten der VAE, Irans, Ägyptens und Äthiopiens haben sich in Kazan eingefunden. Ein bemerkenswerter Abwesender ist der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, der aufgrund einer Kopfverletzung nicht reisen konnte. Stattdessen wird Brasilien durch Außenminister Mauro Vieira vertreten. Die Anwesenheit des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres sorgt für zusätzliche Kontroversen, da er zuvor eine Einladung zu einem Friedensgipfel in der Ukraine abgelehnt hatte.
Die BRICS-Staaten stehen vor der Herausforderung, ihre wirtschaftliche Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und alternative Handelswährungen zu entwickeln. Inmitten der Sanktionen, die nach Russlands Invasion in der Ukraine verhängt wurden, suchen viele Länder nach Wegen, um sich von westlichen Finanzsystemen zu emanzipieren. Experten warnen jedoch, dass die Schaffung einer gemeinsamen Währung für BRICS-Mitglieder mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein könnte.
Die Symbolik des Gipfels ist für Putin von großer Bedeutung. Nach der umfassenden Isolation Russlands durch westliche Sanktionen seit 2022 könnte das Treffen in Kazan den Eindruck erwecken, dass Russland weiterhin starke Partner hat. Die erweiterte BRICS-Gruppe repräsentiert nun etwa 45 Prozent der Weltbevölkerung und 25 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Dies könnte ein starkes Signal an den Westen senden, dass Russland nicht allein ist und die globalen Allianzen sich verändern.