In einem schockierenden Prozess in Frankreich stehen acht Personen vor Gericht, die in die schrecklichen Ereignisse rund um die Ermordung des Lehrers Samuel Paty verwickelt sind. Paty, 47 Jahre alt, wurde 2020 brutal vor seiner Schule in Conflans-Sainte-Honorine bei Paris angegriffen und enthauptet, nachdem er seinen Schülern Karikaturen des Propheten Muhammad in einer Unterrichtsstunde über Meinungsfreiheit gezeigt hatte. Der 18-jährige Angreifer, Abdoullakh Anzorov, wurde kurz nach der Tat von der Polizei erschossen.
Der Prozess, der bis Dezember andauern soll, bringt sieben Männer und eine Frau ins Rampenlicht. Unter ihnen ist Brahim Chnina, ein 52-jähriger Marokkaner und Vater eines Mädchens, das fälschlicherweise behauptete, Paty habe muslimische Schüler aus dem Unterricht ausgeschlossen. Chnina veröffentlichte Videos in sozialen Medien, in denen er Paty beschuldigte und dessen Namen sowie den Namen der Schule nannte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zusammen mit Abdelhakim Sefrioui, einem 65-jährigen Aktivisten, Hass gegen den Lehrer geschürt zu haben. Beide sitzen seit vier Jahren in Untersuchungshaft.
Die Anklagepunkte
Die Anklage umfasst schwerwiegende Vorwürfe wie die Beteiligung an einem „kriminellen Terrorakt“, der mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden kann. Zwei Freunde des Angreifers, Naim Boudaoud und Azim Epsirkhanov, stehen ebenfalls wegen „Beihilfe zum terroristischen Mord“ vor Gericht, was lebenslange Haft zur Folge haben kann. Boudaoud wird beschuldigt, Anzorov am Tag vor dem Angriff zu einem Messerladen begleitet zu haben, während Epsirkhanov zugab, 800 Euro für die Suche nach einer echten Waffe erhalten zu haben.
Die Ermittlungen zeigen, dass Chnina in den Tagen vor der Tat neunmal mit Anzorov telefonierte. Vier weitere Angeklagte hatten online Kontakt zu Anzorov und tauschten Inhalte aus, die nach der Tat veröffentlicht wurden. Diese erschreckenden Details werfen ein grelles Licht auf die Dynamik, die zu dieser grausamen Tat führte und die anhaltenden Spannungen rund um das Thema Meinungsfreiheit und religiöse Sensibilität in Frankreich.
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