
Heute, am 10. April 2025, hat Prada den Kauf des italienischen Modehauses Versace für 1,25 Milliarden Euro bekanntgegeben. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen einer 100-prozentigen Beteiligung, die von Capri Holdings erworben wurde. Der Deal, der im Unternehmenswert von 1,25 Milliarden Euro festgelegt ist, könnte Anpassungen zum Abschlusszeitpunkt unterliegen. Ein Abschluss des Kaufes wird für die zweite Hälfte des Jahres 2025 erwartet, unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die entsprechenden Behörden, wie vienna.at berichtet.
Prada hat sich zur Finanzierung des Kaufs ein langfristiges Darlehen in Höhe von 1 Milliarde Euro gesichert. Patrizio Bertelli, der CEO von Prada, erklärte die Absicht, das Erbe von Versace fortzuführen sowie dessen charakteristische Ästhetik zu feiern und neu zu interpretieren. Versace selbst wurde 1978 von Gianni Versace gegründet und hat sich seitdem zu einem wichtigen Akteur im Luxussegment entwickelt. Nach dem Mord an Gianni Versace im Jahr 1997 übernahm seine Schwester Donatella die kreative Leitung des Unternehmens, die jedoch im März 2025 abtrat.
Herausforderungen im Luxussegment
Der Kauf von Versace ist auch im Kontext von Verlusten des Unternehmens und dem globalen Druck im Luxusmarkt zu sehen. Laut Die Presse stellt die Akquisition eine Fortführung von Pradas Expansionskurs dar, während der Luxusmarkt von einer Abkühlung der Nachfrage betroffen ist. Interessanterweise liegt der Vertragspreis unter dem Wert von rund 2,15 Milliarden Dollar, den Capri Holdings im Jahr 2018 für Versace gezahlt hat.
Versace operiert weltweit über 230 Boutiquen und 638 lizenzierte Shops und bietet ein breites Sortiment an Damen-, Herren- und Kindermode, Schuhen, Taschen, Accessoires, Brillen, Uhren und Parfüm an. Die gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen scheinen das Unternehmen jedoch nicht davon abzuhalten, strategische Manöver wie den Verkauf an Prada zu vollziehen.
Der Blick auf den Luxusmarkt
Die Übernahme von Versace durch Prada fällt in eine Zeit, in der der Mode- und Luxussektor trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Herausforderungen für Investoren nach wie vor attraktiv bleibt, so die Analyse von Deloitte. In der achten Ausgabe des Global Fashion & Luxury Private Equity and Investors Survey 2023 wurden die engsten Segmente in der Branche identifiziert, die für Investoren von Interesse sind, darunter Kosmetika, Bekleidung und Uhren.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 weltweit 292 M&A-Transaktionen im Sektor verzeichnet, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Während Europa das stärkste Wachstum bei diesen Transaktionen verzeichnete, zeigen Marktforscher eine interessante Verschiebung hin zu Asien und dem Nahen Osten, wo ein größeres Wachstum im Vergleich zu Europa und den USA erwartet wird.
Die Übernahme von Versace durch Prada könnte somit als strategischer Schritt angesehen werden, um in einem von französischen Marken dominierten Luxussegment einen stärkeren Fuß zu fassen. Beide Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Identität und Marktposition in einem sich ständig wandelnden Umfeld zu behaupten, während gleichzeitig die Erwartungen globaler Kunden berücksichtigt werden müssen.
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