
Die faszinierenden Wanderungen der Distelfalter sind wieder im Fokus der Wissenschaft! Jedes Jahr legen diese majestätischen Schmetterlinge unglaubliche Strecken zurück, mit bis zu 10.000 Kilometern von Nordeuropa bis tief nach Afrika. Wie die Kleine Zeitung berichtet, setzen die Schmetterlinge ihre Reise in Generationen fort: Jedes Individuum übernimmt einen Abschnitt, während die Nachkommen den Weg fortführen. Einige Falter entscheiden sich, im Mittelmeerraum zu verweilen, während andere den Mut aufbringen, die Sahara zu überqueren und dort den Winter zu verbringen.
Geheimnisse der Wanderung entschlüsselt
Im Rahmen einer Studie, geleitet von Forscherin Shipilina am Institute of Science and Technology Austria, wurden Distelfalter in verschiedenen Regionen wie Spanien, Portugal und Nordafrika gesammelt. Mit einer Methode namens Isotopen-Geolokalisierung konnten die Forscher herausfinden, wo diese Schmetterlinge geboren wurden und wie weit sie gereist sind. Die Analyse der Flügel zeigte keine genetischen Unterschiede zwischen kurz- und langstreckenreisenden Schmetterlingen, was darauf hindeutet, dass das Reiseverhalten nicht mit Geschlecht, Flügelform oder -größe zusammenhängt.
Zusätzlich gab es neue Erkenntnisse darüber, wie die Distelfalter ihre Reisedestinationen wählen. Laut den Forschern orientieren sich die Falter offenbar an den aktuellen Umweltbedingungen: Während in Schweden die Veränderungen der Tageslänge sie dazu bringen könnten, südwärts zu fliegen, bleiben ihre Artgenossen in Südfrankreich weiter im warmen Mittelmeerraum. Dieses Verhalten könnte entscheidend für das Überleben der Art in einer sich schnell verändernden Umwelt sein.
Gigantische Überwinterungsgebiete entdeckt
Dank einer Expedition von Talavera und seinem Mentor Roger Vila, unterstützt durch ein Stipendium der National Geographic Society, sind nun weitere Geheimnisse der Distelfalter enthüllt worden. Die beiden Wissenschaftler fanden riesige Schwärme von Distelfaltern in Afrika, darunter bis zu 20.000 Exemplare pro Hektar in Ländern wie Tschad und Benin, wo die Tierchen den Winter verbringen. Wie National Geographic berichtet, legen diese Schmetterlinge reizende Strecken zurück und sind somit eine der häufigsten Schmetterlingsarten weltweit.
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